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03.07.20 / Kolumne / Zeitenwende im Fußball

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 27 vom 03. Juli 2020

Kolumne
Zeitenwende im Fußball
Theo Maass

Die Bundesligasaison ist zu Ende. Erstmals wird es auch in der kommenden Saison zwei Berliner Vereine in der „Königsklasse“ geben. Zudem hat sich mit dem Klassenerhalt des 1. FC Union nach RB Leipzig nach langer Zeit ein zweiter Verein aus der ehemaligen DDR in der 1. Bundesliga festgesetzt. Es ist auch lange her, dass zwei Berliner Bundesligisten aufeinandertrafen. 

1974/75 und noch einmal 1976/77 hieß das Duell Hertha BSC gegen Tennis Borussia (TeBe), und jedesmal musste der „Underdog“ TeBe absteigen, auch wenn er eines der Lokalderbys für sich entscheiden konnte. Aber Union ist gekommen um zu bleiben. Langfristig könnte dagegen die wohlhabende Skandalnudel Hertha dauerhaft Probleme bekommen. Investor Lars Windhorst will einen dreistelligen Millionenbetrag in die Hand nehmen, um Hertha ganz nach vorn zu bringen. Davon können die Unioner nur träumen. 

Aber noch etwas anderes lehrt die abgelaufene Saison. Im „Osten“ werden sich dauerhaft nur Vereine aus Städten mit gewichtiger wirtschaftlicher Substanz halten. Das sind neben (Ost-)Berlin eben nur Leipzig und natürlich noch Dresden. Die Ex-Bundesligisten Rostock und Cottbus dürften dauerhaft in der 2. Liga bleiben. Ohne nachhaltige Unterstützung von wohlhabenden und großzügigen Sponsoren ist erstklassiger Fußball kaum möglich – ganz gleich ob in Deutschland, Spanien, Italien oder Großbritannien. Fanatische „Ultras“, die RB Leipzig anfeinden, weil die Getränkemarke Red Bull hinter dem Verein steht, haben die Entwicklung der vergangenen 20 bis 30 Jahren irgendwie verschlafen. Die Fans im Stadion sind natürlich auch wichtig, entscheidend sind aber die Fernsehgelder und die Zuwendungen der Sponsoren.