26.04.2024

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03.07.20 / Meldungen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 27 vom 03. Juli 2020

Meldungen

Gazprom entfernt Rohre

Kiew – Wegen des Donbasskonflikts konnte seit Jahren kein neuer Gasliefervertrag zwischen Russland und der Ukraine abgeschlossen werden. Gazprom hat nun damit begonnen, Rohre an der russisch-ukrainischen Grenze zu demontieren. Gazprom wolle damit selbst künftige Gaslieferungen in die Ukraine unmöglich machen, sagte der Chef des ukrainischen Gasleitungsnetzes, Sergej Makogon. In der Ukraine wächst die Sorge, durch das kurz vor der Fertigstellung stehende Pipeline-Projekt North Stream 2, das Gaslieferungen über die Ostsee direkt nach Deutschland vorsieht, abgehängt zu werden. Zwar könnte Russland Gas für die Ukraine bis an deren Grenze liefern, doch bislang gibt es keine entsprechenden Verträge. Im Januar wurde lediglich ein Transitvertrag für Gaslieferungen nach Europa abgeschlossen. 65 Millionen Kubikmeter sollen es in diesem Jahr sein, in den kommenden vier Jahren beträgt das Liefervolumen jeweils 40 Millionen Kubikmeter Gas.MRK





Polen als EU-Nutznießer

Brüssel – Polen als bislang größter Netto-Nutznießer von EU-Fonds hat gute Aussichten, auch bei den von der EU-Kommission geplanten Corona-Bonds einer der größten Profiteure zu sein. Der Plan von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sieht einen „Aufbaufonds“ vor, der insgesamt mit 750 Milliarden Euro ausgestattet werden soll. Dabei wären Italien mit 172 Milliarden Euro und Spanien mit 141 Milliarden die größten Profiteure. Knapp 64 Milliarden Euro sollen laut dem Konzept der EU-Kommission nach Polen fließen, das damit der drittstärkste Nutznießer der Corona-Hilfen wäre. Auch für Staaten wie Ungarn und Rumänien sind erhebliche Mittel aus dem Fonds vorgesehen, obwohl diese Länder vergleichsweise gut durch die Corona-Pandemie gekommen sind. Zur Mittelverteilung hatte Vize-Ministerpräsidentin Jadwiga Emilewicz gegenüber einer polnischen Zeitung bereits im Mai gesagt, das Ausmaß, in dem die Pandemie ein Land getroffen hat, dürfe nicht das einzige Kriterium für die Vergabe der Corona-Hilfen sein.N.H.





LOT steht vor einem Neustart

Warschau – Polens Regierung schließt eine Insolvenz der durch die Corona-Krise geschwächten staatlichen Fluggesellschaft LOT nicht aus. Der für Staatsbeteiligungen zuständige Minister Jacek Sasin sagte, der polnische Staat wolle zunächst die Gehälter kürzen und die Leasingverträge für die Flugzeugflotte neu verhandeln, um die Wirtschaftslage des Unternehmens zu verbessern. Eine Insolvenz nannte der Minister als „letzten Ausweg“. Inzwischen wurde auch bekannt, dass für ein Unternehmen namens „LOT Polish Airlines“ bereits ein Luftverkehrsbetreiberzeugnis beantragt wurde. In der polnischen Presse nährte dies Spekulationen, die Regierung könnte einen kontrollierten Bankrott der angeschlagenen Fluglinie und die Gründung einer „LOT 2.0“, also einer gleichnamigen Nachfolger-Airline, planen.N.H.