20.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
03.07.20 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 27 vom 03. Juli 2020

Leserforum

Ein notwendiges Übel

Zu: Eckpunkte für ein „neues Deutschland“ (Nr. 24)

Laut dem Autor des Artikels will die „übergroße Mehrheit der Deutschen“ einer „Expertokratie“ und damit eine „Herrschaft des Wissens anstelle des Parteibuchs“. „Ideologische Parteisoldaten“ sollen durch (direkt gewählte) „kompetente und handlungsstarke Staatslenker“ ersetzt werden. Diese sollen dann „einfach nur machen“ und von „ideologischen Grabenkämpfen“ absehen. 

Im Ergebnis läuft das auf die Ablehnung der Demokratie hinaus, denn das Volk (griechisch: demos) kann überwiegend nicht unmittelbar herrschen (griechisch: kratein). Dazu fehlen ihm die nötigen Kenntnisse. Außerdem ist die Feststellung dessen, was das Volk wirklich will, eine zeitraubende, komplizierte Sache. Das Volk benötigt daher (von ihm gewählte) Gremien, die an seiner Stelle entscheiden. Solche Gremien sind jedoch ohne die Parteien, die hierfür ihre Kandidaten zur Wahl stellen, nicht zu bilden. Das Parteibuch ist mithin ein notwendiges Übel. 

In welchem Umfange die Parteien auf ihre Parteibücher abstellen, ist freilich ihnen überlassen. Sie können das mit Zurückhaltung, aber auch exzessiv tun. Entscheiden sie sich für Letzteres, ist es kein Wunder, wenn das Volk rebelliert und eine andere Staatsform wünscht.

Dr. Gerhard Dannert, Celle






Die USA gehen zu weit

Zu: Zwischen Wunsch und Wirklichkeit (Nr. 24)

Grundsätzlich ist es nicht zu tolerieren, dass die USA mit ihrer gigantischen Militärmaschinerie von deutschem Boden aus weltweit völkerrechtswidrige Kriege anzetteln und führen. Drohnen-Morde mit vielen zivilen Opfern eingeschlossen. 

Eine Erhöhung des deutschen Militäretats und weitere Forderungen des NATO-Kriegsbündnisses sollten zurückgewiesen werden. Mir ist absolut unklar, vor welchem Land und Feind wir uns militärisch schützen beziehungsweise verteidigen müssten. 

Die Abrüstung sollte (wieder) in den Blickpunkt rücken. Das eingesparte Geld wird viel dringender in verschiedenen zivilen Bereichen benötigt.

Heinz-Wilhelm Wippersteg, Spenge






„Trau keiner Statistik“

Zu: Wie man mit der Wahrheit lügt (Nr. 25)

Abgesehen davon, dass in Diagrammen oft eine den Vorführeffekt verstärkende „Nullpunktunterdrückung“ oder eine Zeiteingrenzung auf die gewünschte Aussage und somit eine Koordinatenschrumpfung vorgenommen wird, besteht eine weitere Möglichkeit der Manipulation (von Statistiken, d. Red.) darin, mit an dieser Stelle nicht relevanten Begriffen zu jonglieren und damit ein Verständnis zu bewirken, das nicht der vorgeblichen Aussage der Statistik entspricht. Dafür nur zwei Beispiele:

Es ist unübersehbar, dass Immigranten überproportional an Kriminalität beteiligt sind. Dennoch ist erkennbar, dass im Sinne der „Political Correctness“ versucht wird, dieses mit Statistiken von Deutschen und Immigranten zu relativieren. Und in Statistiken werden Immigranten mit deutschem Pass als Deutsche gezählt, was methodisch nicht einmal angreifbar ist, denn wer einen deutschen Pass besitzt, kann als Deutscher gelten. Dann ergibt sich aber für uns ein doppelter Nachteil, indem deren Kriminalität bei uns hinzugezählt und bei den Zuwanderern abgezogen wird.

Ein anderes Beispiel ist die tägliche Berieselung mit einer Zahl der Corona-Infektionen, die alle bereits aufgetretenen Erkrankungen enthält und somit keinerlei Einfluss auf uns (mehr) hat. Auch wird nicht angegeben, ob die Menschen „an“ oder „mit“ Corona gestorben sind 

Völlig unberücksichtigt bleiben die Sterbefälle, die auf wegen Corona nicht durchgeführte Untersuchungen oder Operationen zurückzuführen sind. Die entscheidende Zahl der hinsichtlich einer Ansteckungsgefahr bestehenden Fälle wird dagegen nicht erwähnt und liegt in Deutschland zwischenzeitlich unter 10.000. Das bedeutet, dass mich von etwa 10.000 Menschen einer anstecken kann. Der muss mich aber erst einmal finden.

Solche Beispiele, von denen andere noch ärgerlicher sind, ließen sich in fast allen Bereichen aufzeigen. Das daraus resultierende Fazit kann somit nur lauten: „Trau’ keiner Statistik, die du nicht selbst gründlich hinterfragt hast!“ 

Vielfach wird das Einkommen als Reichtumskriterium herangezogen. Wenn man für das Armutskriterium einen Prozentsatz der Einkommensstatistik heranzieht, gilt man selbst dann noch als arm, wenn sich die Einkommen verzehnfacht haben und man sich ein Vielfaches leisten könnte. Viel überzeugender wäre es, denjenigen als arm zu bezeichnen, der sich Dinge nicht leisten kann, die über den elementaren Lebensbedarf hinausgehen.

Ähnlich ist es beim Reichtum: Zu den höchsten zehn Prozent des Einkommens zählt man (schon) mit einem Bruttoeinkommen von 5866 Euro. Und: „2503 Euro brutto im Monat: Dieses Gehalt teilt Deutschlands Arbeitnehmer exakt in eine reiche und eine arme Hälfte.“ Die Einkommenshöhe wird herangezogen, obwohl sie eigentlich nur einer „Fleißvergütung“ entspricht. Viel sinnvoller wäre es, denjenigen als reich zu bezeichnen, der über einen sinnvoll nicht nutzbaren Überfluss verfügt.

Solche Kriterien kann die Politik aber nicht gebrauchen, weil sich damit nicht polemisieren lässt und sich ihre Absichten nicht durchsetzen lassen.

Dr. Dr. Hans-Joachim Kucharski, Mülheim 






Auf den Leim gegangen

Zu: : Heute starb das Deutsche Reich (Nr. 21)

In dem Artikel heißt es: „Dönitz beklagte sich über die Gepäckbeschränkung, bei einer späteren Leibesvisitation soll er fünf seidene Unterhosen getragen haben.“ Zwar sichert sich der Autor hinsichtlich seiner Quelle durch ein „soll“ ab, aber er ist sich offenbar nicht dessen bewusst, damit einen zentralen Aspekt der britischen Propaganda wiederzugeben. 

Es war das erklärte Ziel der Briten, die letzte Reichsregierung nach allen Regeln der psychologischen Kriegsführung herabzusetzen und zu demütigen. Deshalb erfand man die Lüge von den fünf seidenen Unterhosen, die noch durch die Lüge, man hätte die Mitglieder der Reichsregierung bei der Festnahme in den Betten überrascht, ergänzt wurde. 

Insbesondere die nach sensationellen Berichten haschenden englischsprachigen Medien griffen derartige Lügen begierig auf und verbreiteten sie. Man sollte eigentlich meinen, dass eine Wochenzeitung wie die PAZ über Autoren und Redakteure verfügt, die so viel Durchblick haben, dass sie nicht ausgerechnet diese dreisten Lügen der Alliierten in die Berichterstattung einer derart zentralen Angelegenheit einfließen lassen.

 Die Situation der letzten Reichsregierung war tragisch und nicht bizarr. Angesichts des zusammenbrechenden deutschen Staates war Dönitz bereit, die Verantwortung zu übernehmen und so viel wie möglich zu retten. Dies bezieht sich nicht nur im völkerrechtlichen Sinne auf das Fortbestehen des deutschen Staates, sondern auch auf die Rettung von Millionen Menschen. Gerade die Ostpreußen sollten allen Grund haben, derartigen alliierten Lügen mit Entschiedenheit entgegenzutreten.

Kaum ein anderes Zeugnis veranschaulicht dies besser als die Erklärung von Dönitz am 1. Mai 1945 an das deutsche Volk: „Im Bewußtsein der Verantwortung übernehme ich die Führung des deutschen Volkes in dieser schicksalsschweren Stunde. Meine erste Aufgabe ist es, deutsche Menschen vor der Vernichtung durch den vordrängenden bolschewistischen Feind zu retten. Nur für diesen Zweck geht der militärische Kampf weiter.“

Walter T. Rix, Noer-Lindhöft