Mohrenstraße bleibt erst mal
Berlin – Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) haben ihren Vorstoß gestoppt, die U-Bahn-Station Mohrenstraße wegen Rassismusverdachts in Glinkastraße umzubenennen. Zunächst hatten die BVG angekündigt, als „weltoffenes Unternehmen“ lehnten sie „jegliche Form von Rassismus oder sonstiger Diskriminierung ab“. Das Wort „Mohr“ wurde als diskriminierend gewertet. Nachdem aber auch der neue Name in scharfe Kritik geriet, warnte die Aufsichtsratschefin der BVG, Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne), vor „Schnellschüssen“. Der russische Komponist Glinka sei Antisemit gewesen. Anrainer und Verbände sollten beteiligt werden, fordert Pop. Im Bezirk Steglitz tobte jahrelang ein von links geführter Streit um die Treitschkestraße, bis man sich entschloss, die Anwohner entscheiden zu lassen. Deren Votum war eindeutig, die Treitschkestraße blieb. Wenn Pop bei ihrer Linie bleibt, wird wohl auch der „Mohr“ bleiben. F.B.