Was ist „Gleichstellung“? Unbedarfte Gemüter glauben immer noch, dass es um Chancen und fairen Wettbewerb geht. Gleich ist für alle die Startlinie, zuerst ins Ziel kommt aber der Beste.

In der Politik der Bundesrepublik gab es schon immer ein seltsames Verständnis von „Gleichstellung“. Der konfessionelle Proporz spielte anfangs eine große Rolle, der regionale Proporz tut es bis heute. 

Anstatt diesbezüglich eine dringend benötigte Korrektur voranzutreiben, gefällt sich die CDU darin, innerparteilich Regularien zu schaffen, die eine inhaltlich-sachliche Qualifikation von Kandidaten noch weiter zurückdrängen. Die „Parteispitze“ feiert sich laut „Tagesschau“ mit dem Vorhaben, „Frauen bei der Vergabe von Mandaten und Parteiämtern verbindlich gleichzustellen“. Bis 2025 sollen alle Vorstandsämter ab Kreisebene zu 50 Prozent mit Frauen besetzt werden. Sofern dies nicht möglich ist, bleibt die Position frei.

Die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration im Kanzleramt  sowie Vorsitzende der Frauen-Union (FU), Annette Widmann-Mauz, geriert sich als eine der eifrigsten Ruferinnen nach der „Quote“. Die Studienabbrecherin ist genau die Art von Politikerin, die durch solche Regularien dann vermehrt und ohne jegliche erkennbare Leistung in Führungsämter gehoben wird.

Es scheint nicht zu interessieren, dass das Ganze ein Schlag ins Gesicht derjenigen Frauen ist, die aufgrund ihrer Kompetenz Ämter erlangt haben und dass in Zukunft jede Frau in der CDU, die eine Führungsposition innehat, dem Verdacht ausgesetzt ist, diese lediglich aus Gründen der „Quote“ erhalten zu haben. Dass nur rund ein Viertel der Parteimitglieder weiblich ist, auch nicht. Gerade der Blick auf die gegenwärtige Lage zeigt, dass in der CDU Frauen auch ohne „Quote“ in höchste Positionen gelangen. Der zeitgeistige Unsinn wird die Entwurzelung der Partei noch weiter vorantreiben.