18.04.2024

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24.07.20 / Italien / Angeblich bedürftig, aber mit viel Gold

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 30 vom 24. Juli 2020

Italien
Angeblich bedürftig, aber mit viel Gold

Italien ist eines der am meisten verschuldeten Länder der Welt und auf diesem Gebiet der Spitzenreiter der EU. Aktuell werden die italienischen Verbindlichkeiten auf rund 2,4 Billionen Euro beziehungsweise 133 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) beziffert. Die absolute Höhe der Schulden Frankreichs bewegt sich in der gleichen Größenordnung, allerdings machen die 2,4 Billionen in diesem Falle nur 96 Prozent des BIP aus. Zum Vergleich: Deutschland liegt hier bei 71 Prozent. Trotzdem bunkern die Banca d’Italia und die Banque de France in ihren Depots 2451,8 beziehungsweise 2436 Tonnen Gold, deren Wert bei einem momentanen Goldpreis von etwa 1570 Euro pro Feinunze insgesamt 247 Milliarden Euro beträgt.

Diese beeindruckenden Goldreserven, die nur von denen der USA, Deutschlands, des Internationalen Währungsfonds und möglicherweise Chinas übertroffen werden, stammen aus den 1950er und 1960er Jahren. Damals stand die Wirtschaft der beiden heutigen Krisenländer noch vergleichsweise gut da. Außerdem hatte der französische Staatspräsident Charles de Gaulle 1965 entschieden, die auf US-Dollar lautenden Währungsreserven der Grande Nation in Gold umzutauschen – zum seinerzeitigen Kurs von 35 Dollar pro Unze – und die so erworbenen Barren sukzessive mit U-Booten nach Frankreich bringen zu lassen.

Bislang kam noch niemand in Paris auf die Idee, die eigenen Goldreserven zur Reduzierung der exorbitanten Staatsschulden zu verwenden. Dahingegen wollte die damalige italienische Regierungspartei Lega von Innenminister Matteo Salvini Mitte 2019 genau dies tun. Das stieß jedoch auf massiven Widerstand seitens des politischen Gegners und der Banca d’Italia. Der Staat habe nicht das Recht, über die Goldvorräte der Zentralbank zu verfügen, denn die sei ja „unabhängig“. Gleichzeitig strebt nicht nur Rom aber weiterhin danach, die angeblich reichen Deutschen für die Schulden der angeblich so armen Italiener aufkommen zu lassen.W.K.