18.04.2024

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24.07.20 / Kolumne / Geliebter Antisemit

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 30 vom 24. Juli 2020

Kolumne
Geliebter Antisemit
Vera Lengsfeld

Auch in Berlin ist der antirassistische Kulturkampf in vollem Gange. Als die Mohrenstraße ins Visier der angeblichen Antirassisten geriet, stellten sich die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) an die Spitze der Bewegung. 

Zwar haben die Verkehrsbetriebe große Probleme, für pünktlichen und regelmäßigen Zugverkehr zu sorgen, außerdem sind Berlins Bahnhöfe unter Dreck und Schmierereien kaum noch zu erkennen, aber dafür ist die Propagandaabteilung auf der Höhe des Zeitgeistes. Sobald die Forderung nach Straßenumbenennung auftauchte, annoncierte die BVG, dass sie die U-Bahnstation Mohrenstraße in Glinkastraße umbenennen würde. 

Dass ausgerechnet ein bekennender Antisemit als neuer Namenspatron ausgewählt wurde, ist in Berlin kein Hindernis. Im Gegenteil. Die Hauptstadt schützt ihre Antisemiten, wenn sie die richtige Gesinnung gehabt haben. Berlin hat mehrere Straßen, die nach Karl Marx und Friedrich Engels benannt sind und das keineswegs nur im ehemaligen Ost-Berlin. Außerdem stehen mehrere Denkmäler der beiden in der Stadt herum.

Nun ist die linke Antirassismus-Debatte in vollem Gang. Eifrig wird in den Schriften längst verstorbener Klassiker gewühlt, ob sich eine Bemerkung findet, die als anstößig skandalisiert werden kann. Bei Immanuel Kant musste man sogar Studenten-Mitschriften seiner Vorlesungen durchforsten, um ihn als Antisemiten brandmarken zu können. 

Ganz anders bei den bekennenden Antisemiten Marx und Engels. Hier muss man nicht lange suchen. In den Frühschriften wimmelt es von antisemitischen Ausfällen, man findet sie in Privatbriefen und sogar im „Kapital“.

Aber als in einer Aktion der Marxkopf am Straußberger Platz kurzzeitig mit einem schwarzen Plastiksack überzogen wurde, um auf den Marxschen Antisemitismus aufmerksam zu machen, ist der Staatsschutz in Bewegung gesetzt worden. Statt Antisemitismus zu bekämpfen, etwa die Al-Quds-Demo zu verbieten, wird er in Berlin geschützt. Die antirassistische Politik des rot-rot-grünen Senats ist verlogen.