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24.07.20 / Haustier / Schlanke Exoten / Wer im Trend sein will, schafft sich eine Savannah-Katze an – Das Tier ist ein Hybrid aus Haus- und Wildkatze

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 30 vom 24. Juli 2020

Haustier
Schlanke Exoten
Wer im Trend sein will, schafft sich eine Savannah-Katze an – Das Tier ist ein Hybrid aus Haus- und Wildkatze
Stephanie Sieckmann

Wenn der Stadtmensch aufs Land zieht, eröffnen sich völlig neue Perspektiven im Hinblick auf die Haltung eines Haustiers. Wer sich den Traum von der Hauskatze verwirklicht, denkt dabei längst nicht immer an eine der gemeinen, langweiligen Haus- und Hofkatzen Marke Europäisch Kurzhaar. Der neue vierbeinige Mitbewohner darf gerne ausgefallen sein. Perserkatzen, Angora, Russisch Blau oder Maine Coon gelten als gemütlich und sind bei einigen eingefleischten Katzenfreunden gerade deshalb höchst beliebt. Anderen Tierliebhabern sind sie zu träge und bekommen damit schnell den Stempel aufgedrückt, langweilig zu sein.

Der neueste Trend sind Hybridzüchtungen. Dazu zählen Bengalen und Safarikatzen, die in den USA kreiert wurden. Und die Savannah-Katze, die vom australischen Serval abstammt. Hybriden, erschaffen aus der Kreuzung von Hauskatzen – ja, die schlichten, „langweiligen“ – mit Wildkatzen, bringen Charaktereigenschaften mit, die selbst für erfahrene Katzenmuttis und -vatis eine Herausforderung sind. Instinkt und Jagdtrieb sind sehr gut ausgeprägt. 

Ebenso ist es um das Springvermögen bestellt. Bei einer Größe von bis zu 

45 Zentimetern Schulterhöhe springt die Savannah-Katze aus dem Stand zwei bis drei Meter in die Höhe. Klar, dass sie sich auf diese Weise im Freilauf selbst mit Nahrung versorgen kann. Vögel sind für sie vergleichsweise leicht zu fangen. Damit stört dann den neu aufs Land gezogenen Stadtmenschen auch kein Vogellärm mehr morgens um fünf Uhr. Für den Katzenhalter, der gerade seinen schicken Neubau auf dem Land bezogen hat, ist das ideal. Er kann ausschlafen. 

Und wenn der hübsch anzuschauende agile Mini-Serval sich von früh bis spät im Freien auslebt, muss sich die Familie auch nicht an Futterzeiten halten und abends pünktlich nach Hause kommen. Doch das Problem ist durch die zunehmende Verbreitung der Katze auch schon den Naturschützern aufgefallen. Deshalb sind inzwischen in einigen Ländern Freigehege für die Haltung der Savannah-Katze vorgeschrieben. 

Wenn Besuch kommt, macht die Savannah-Katze auf dem Kratzbaum einen höchst repräsentativen Eindruck. Mit dem schlanken Exoten mit langem Hals und großen Ohren lässt sich auf jeden Fall etwas hermachen. Schon durch die Fellzeichnung fällt das Tier auf: die Grundfarbe ist beige bis ockergelb mit dunklen Tupfen. Die Kreuzung aus Hauskatze und australischem Serval zeigt sich jung verspielt und gesellig. Erst mit drei Jahren ausgewachsen, kann sich das Verhalten bei erwachsenen Katzen jedoch instinktgesteuert zeigen. Der Halter sollte nicht erwarten, ein Schmusekätzchen vorzufinden, dass gestreichelt werden möchte.  

Intelligent, neugierig und selbstbewusst, fordern gerade Hybrid-Katzen intensive Beschäftigung. Bekommt sie keine Auslastung durch ihre Menschen, kann die Savannah-Katze durchaus Eigenschaften wie Unruhe oder dauerhaftes Gestresstsein, schlimmstenfalls sogar Aggressivität, zeigen. 

Wer überlegt, bis zu 30.000 Euro für die Anschaffung einer Savannah-Katze zu investieren, sollte gut darüber nachdenken, ob die Katze vom Bauernhof nicht doch die bessere Wahl ist. Die fängt Mäuse und Spinnen, lässt sich – zumindest gelegentlich – den Bauch oder den Rücken kraulen und ist seit mehr als 1000 Jahren durchgezüchtet.