18.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
31.07.20 / „Broken Arrows“ / Es brodelt in der Gerüchteküche

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 31 vom 31. Juli 2020

„Broken Arrows“
Es brodelt in der Gerüchteküche

Um Kernwaffen ranken sich zahlreiche Gerüchte. Viele davon haben die sogenannten Broken Arrows zum Inhalt, also scharfe nukleare Sprengköpfe der USA, die bei Unfällen verloren gingen und noch heute auf dem Meeresgrund oder in bodenlosen Sümpfen ruhen, wo sie letztlich auch irgendwann explodieren könnten. Nach offiziellen Angaben des Pentagon beläuft sich deren Zahl auf insgesamt elf.

Ebenso büßte die UdSSR eine ganze Reihe von Atomwaffen ein, wobei es jedoch keinerlei belastbare Aussagen über das Gesamtausmaß gibt. Auf jeden Fall sanken mindestens drei sowjetische U-Boote mit Atomraketen oder nuklearen Torpedos und Minen an Bord, die nie gehoben wurden: Am 12. April 1970 traf es K-8 in der Biscaya, am 6. Oktober 1986 K-219 nördlich der Bermudas und am 7. April 1989 K-278 vor Norwegen. Daraus resultierte möglicherweise der Verlust von mehr als 50 Sprengköpfen. Ansonsten sollen auch 48 der 132 nuklearen sowjetischen Kompaktbomben vom Typ RA-115 verschwunden sein. Die befanden sich bis zum Zusammenbruch der UdSSR im Besitz des Moskauer Militärgeheimdienstes GRU und waren wohl so klein, dass sie sogar in eine Aktentasche gepasst hätten.

Desgleichen ist nach wie vor ungeklärt, was hinter dem sogenannten Vela-Ereignis vom 22. September 1979 steckte. Damals registrierte ein US-amerikanischer Überwachungssatellit im Südatlantik Lichtblitze, wie sie typischerweise bei Nuklearexplosionen in der Atmosphäre entstehen. 

Hatte Südafrika, das seit Anfang 1978 in den Zentrifugen von Pelindaba angereichertes Uran herstellte, tatsächlich einen Kernwaffentest durchgeführt – möglicherweise in Kooperation mit der zweiten heimlichen Atommacht Israel? Und könnte es sein, dass die neue schwarze ANC-Regierung dann nach dem Ende der Apartheid in Südafrika kerntechnisches Know-how an den Iran weitergab? Brisante Fragen zum Thema nukleare Aufrüstung wie diese harren nach wie vor einer Antwort.W.K.