„Kommen Sie mit in dieses einzigartige Land!“, sagt die Autorin Roswitha Schieb in ihrem Buch „Schlesien“. Man hätte sich keine schönere Ansicht auf dem Titel wünschen können als Burg Fürstenstein im Waldenburger Bergland. Sonnendurchflutet und wie von der Historie unberührt liegt es da, so als hätte es die wechselvolle Geschichte dieser Region nie gegeben. 

2500 Schlösser und Burgen seien über die Region verteilt. Schlesien sei nach dem Zweiten Weltkrieg für viele in Vergessenheit geraten, dabei habe das Land eine Menge zu bieten. Wie vielfältig Schlesien ist, lässt sich beim Durchblättern des Bandes erahnen. Streifzüge durch Niederschlesien, das Riesengebirge und das Hirschberger Tal, Mittelschlesien mit Breslau, das Eulengebirge und Glatzer Bergland, das Oppelner Land und Oberschlesien zeigen die Natur und die uralten Gebräuche der dort lebenden Menschen. Einen tiefen Einblick in die Geschichte des Landes liefert der Abschnitt „Land und Leute“. Die historische Besiedlung, Brüche durch Vertreibung und Umsiedlung werden ebenso beschrieben wie Spracheigenheiten und die schlesische Küche.

Am Ende warten noch eine interessante Zeittafel über die Besiedelung Schlesiens und ein praktischer Reiseführer „Schlesien von A bis Z“ auf den Leser. Der Genuss wäre nur halb so schön, wenn nicht die Fotos des polnischen Fotografen Marek Maruszak, der 1952 in Oppeln geboren wurde, das Werk komplettierten. Allein die Fotos lohnen den Kauf des Buches, das einen Einblick gibt in dieses wunderschöne Land, in unsere Vergangenheit und in eine gemeinsame europäische Zukunft. 

Roswitha Schieb: „Schlesien. Geschichte – Landschaft – Kultur“, Elsengold Verlag, Berlin 2020, gebunden, 224 Seiten, 30 Euro