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31.07.20 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 31 vom 31. Juli 2020

Leserforum

Einen Bärendienst erwiesen

Zu: Das Bethaus von Schönwalde wurde nach Lomnitz versetzt (Nr. 29)

Es ist bekannt, dass zwischen dem Freistaat Sachsen und der Woiwodschaft Niederschlesien gute Beziehungen gehalten werden. Der Beitrag berichtet über die Rekonstruktion des alten Bethauses. Gegen Ende verliert sich der Autor leider in eine allzu oft bekannte Verdrehung von historischen Tatsachen.

Wenn der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer sich als Schlesier bekennt und das als Sohn aus dem alten Schlesien stammender Eltern, dann frage ich mich, was daran stört. Es gibt einen Unterschied, ob man von Schlesien, der Oberlausitz und Sachsen spricht, und man sollte bitte nicht vergessen, wie die Regionen um Görlitz, Hoyerswerda, Rothenburg und Lauban einst zu der Provinz Schlesien gelangten. Besser gesagt, im Zuge der Ergebnisse des Wiener Kongresses fortan schlesisch verwaltet wurden, um es korrekt zu bezeichnen. 

Vielleicht ist dem Verfasser auch nicht bekannt, dass die damalige Teilung der Oberlausitz gegen den Willen der Bevölkerung stattfand und Bittschreiben an den Wiener Kongress, die Trennung zu unterlassen, ignoriert wurden. 

Ich selber habe schlesische Vorfahren, welche damals in Liegnitz lebten, also im alten Schlesien, und es liegt mir fern, die alten Ostgebiete dem Vergessen preiszugeben. 

Es ist nur die Frage, wie man es schafft, kommenden Generationen diese Vergangenheit so nahezubringen, dass es Zukunft hat und eine dauerhafte, positive Verbindung bestehen bleiben kann. Hier muss sich der sächsische Ministerpräsident nichts vorwerfen lassen. 

Es ist auch nicht so, dass man, wenn man hier von Ostsachsen spricht, etwas verschwiege. Im Gegenteil: Die Oberlausitz ist die, wie sie ist, und es wäre vielleicht hilfreich, wenn man sich mit der Geschichte dieser Region näher befassen und damit aufhören würde, von einer „schlesischen Oberlausitz“ zu sprechen. Die Einflüsse in der lang zurückreichenden Geschichte der Lausitz/Oberlausitz sind so vielfältig und bis heute erkennbar.

Natürlich haben die Jahre zwischen 1815 und 1945 prägend gewirkt, aber sie haben die Einflüsse aus vielen Jahrhunderten vorher nicht verdrängen können. Im Gegenteil: Das Besondere an der Oberlausitz ist ja die Verbindung von böhmisch-sächsischen und schlesischen Einflüssen. Die Schlussbemerkungen des Autors tun eher ihren Teil dazu bei, was ich gerne als Bärendienst bezeichne. 

Thomas Böhme, Laußnitz






Die Ruhrpolen verstehen

Zu: PAZ-Spezial „Volksabstimmung 1920“ (Nr. 28) und: „Das ganze Volk blickt voll Stolz auf die Masuren und Ermländer“ (Nr. 29)

Ganz herzlich möchte ich mich für die informativen Artikel zur Volksabstimmung bedanken.

Seit dem Frühjahr beschäftige ich mich mit der Frage, wie mein Urgroßvater aus Erle zur Abstimmung gelangt ist. In Literaturen aus westfälischer Sicht klang der Ausdruck „Ruhrpolen“ immer negativ. Der katholische, polnisch sprechende Ruhrpole konnte feiern. Der evangelische, polnisch sprechende Ruhrpole mied Feiern, arbeitete gewissenhaft, fleißig und wurde schon mal als Tarifbrecher bezeichnet. Das war mir zu plump.

Mich hatte immer interessiert, wie mein Urgroßvater zur Volksabstimmung in den Kreis Neidenburg gelangen konnte? Doch selbst seine Tochter, welche erst 1921 geboren war, konnte nur berichten, was sie aus Erzählungen kannte. 

Zumindest haben Ihre Artikel und seine Teilnahme an der Volksabstimmung geholfen, den Namen Ruhrpolen zu differenzieren. Als „Ruhrmasuren“ konnten sie sich später auch in das örtliche Gemeindeleben mit einbringen und wurden nicht nur als notwendige Arbeitskräfte gesehen. Schließlich gab es in Ostpreußen auch eine Schulpflicht. Sie konnten lesen und schreiben. Nur ihre Dialekte konnte oder wollte nicht jeder verstehen. 

Gisela Merchel, Soest






Die Wahrheit über Trump?

Zu: Donald Trump und die „Haltung“ der Edelfedern (Nr. 28)

Allein schon Hans Heckels wegen ist es ein Grund, die PAZ zu lesen. Der Mann verfügt über eine begnadete Schreibe mit einem umfangreichen Hintergrundwissen. Ich kann aber seine wohlmeinende Einschät­zung der Person Donald Trumps nicht teilen. 

Unabhängig davon, dass die hiesigen Medien diesen US-Präsidenten grundsätzlich negativ beurteilen, berufe ich mich auf das öffentliche Fernsehen, wo Trump quasi tagtäglich zu sehen ist. 

Danach ergibt sich für mich folgende Einschätzung: 

Erstens: Trump hinterlässt schon einen lächerlichen Eindruck, wenn er – sich ständig selbst beklatschend – vor dem Weißen Haus auftritt; 

Zweitens: Was er an einem Tag verkündet, wird am nächsten Tag schon widerrufen. Die Pandemie-Gefahr wird von ihm ständig kleingeredet; 

Drittens: Das Wort „großartig“ kommt ständig über seine Lippen: großartiges Land, großartige Menschen (USA und seine Menschen), großartige Zukunft; 

Viertens: Trumps Auftreten in der Öffentlichkeit ist nicht jedermanns Geschmack. Sein Kontrahent Joe Biden von den Demokraten macht dagegen einen seriösen Eindruck; 

Fünftens: Mag sein, dass Trumps Anhänger aus dem Speckgürtel der Evangelikalen in den USA hinter ihm stehen, nur das allein wird nicht reichen, die nächste Wahl zu gewinnen; 

Sechstens: Für das Land seiner Ahnen, deren Blut in seinen Adern fließt, scheint er wenig Interesse zu hegen, als „deutschfreundlich“ kann man ihn auch nicht einstufen. Es wäre längst an der Zeit gewesen, die Gräber seiner Vorfahren, die mit seinem Namen heute noch in einem Ort in Rheinland-Pfalz vorzufinden sind, aufzusuchen. 

In diesem Zusammenhang soll nicht unerwähnt bleiben, dass Trumps Vorgänger Eisenhower und Bush ebenfalls deutsche Vorfahren haben; 

Siebtens: Trumps anzuprangernde Frauengeschichten aus seiner Vergangenheit sind beileibe kein Vorbild für einen Präsidenten der USA. 

Und dass jetzt tatsächlich die Staatsanwaltschaft seine undurchsichtigen Finanzgeschäfte ins Visier nimmt, könnte ihm noch zum Verhäng­nis werden. 

Alles mehrfach im Fernsehen ausgestrahlt – und alles gelogen? 

Bernd Dauskardt, Hollenstedt






Realität der Einwanderung

Zu: Kein Gold, das glänzt (Nr. 25)

Sicher erhoffen sich die Immigranten hier ein besseres Leben. Doch das geht letztlich nur, wenn man berufstätig ist und die Sprache beherrscht. Facharbeiter, wie propagiert, kamen kaum. Das ist die Realität. Die deutschen Steuerzahler werden diese Einwanderung mit vielen Milliarden über Generationen hinaus finanzieren müssen. 

Viele werden, wenn sie sich nicht weiterbilden, in der „sozialen Hängematte“ landen. Manche werden auch kriminell. Just, als hunderttausende Migranten ins Land strömten, gab es den Terroranschlag auf dem Berliner Weihnachtsmarkt mit zwölf Toten und etwa 60 zum Teil Schwerverletzten. 

Die Hinterbliebenen der Terroropfer mussten danach noch um Anerkennung als solche kämpfen. Nicht einmal zu einer Staatstrauer war man fähig. Bis heute ist dieser Fall nicht richtig aufgeklärt, hätte er doch möglicherweise verhindert werden können. Auch in Frankreich (Nizza, Paris) gab es Anschläge. Das alles sollte sehr zu denken geben. Falsche Toleranz wird ausgenutzt. 

Wolfgang Hornuff, Berlin