29.03.2024

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31.07.20 / Für Sie gelesen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 31 vom 31. Juli 2020

Für Sie gelesen

Klug und reflektiert

Viele Gebrechen der westlichen Gesellschaft resultieren aus ideologischen Verirrungen wie dem Gender Mainstreaming und den Critical 

Whitenes sowie Race & Postcolonial Studien, welche anscheinend das Produkt unserer heutigen orientierungslosen Zeit mit ihrer Lust an der „Dekonstruktion“ des Althergebrachten und Bewährten sind. Doch das Letztere stimmt so nicht, wie der Historiker und Philosoph Simon Kießling in seinem Buch „Selbstaufgabe einer Zivilisation?“ zeigt.

Darin tritt er den Nachweis an, dass es schon in der Antike Versuche gegeben hat, die Identität von Völkern und Kulturen zu zerstören, um „einen neuen, volks-, geschlechts- und nationslos gewordenen Menschen“ zu schaffen. Treibende Kraft war dabei vor allem das frühe Christentum gewesen. Das steht laut Kießling für die „endzeitliche Linke“, welche auch heute wieder als „geschichtliches Abbruchunternehmen“ fungiere, dessen Ziel darin bestehe, die „kulturbildende und -begründende Potenz des Abendlandes … zu tilgen“. Ein kluges und sehr reflektiertes Werk, das vieles verständlich macht, was derzeit einfach nur absurd erscheint: Hinter dem vermeintlichen Unfug steckt ganz offensichtlich System – insofern tut Aufklärung über die Absichten und geistigen Wurzeln unserer angeblichen wissenschaftlich-kulturellen Avantgarde dringendst Not.Wolfgang Kaufmann

Simon Kießling: „Selbstaufgabe einer Zivilisation? Gender Mainstreaming, No Border, One World. Eine geschichtsphilosophische Betrachtung“, Gerhard Hess Verlag, Bad Schussenried 2019, broschiert, 173 Seiten, 14,80 Euro





Spannende Freizeit-Lektüre

Wie die anderen Bände von Elena Ferrantes neapolitanischer Saga liegt auch Band 3 inzwischen als Taschenbuch vor. In „Die Geschichte der getrennten Wege“ stehen die Protagonistinnen Lila und Elena in der Blüte ihres Lebens. Während die eher zurückhaltende Elena einen Professor heiratet und selbst als Autorin in Norditalien Karriere macht, bleibt Lila in ihrer Heimat Neapel. In einer politisch turbulenten Zeit bricht sie mit ihrem bisherigen Leben, das sie doch immer wieder einholt. Trotz aller Gegensätzlichkeiten der beiden so unterschiedlichen Freundinnen zerreißt das Freundschaftsband nie ganz. 

Für Ferrante-Fans ist das spannend geschriebene Buch ein absolutes Muss.M. Rosenthal-Kappi

Elena Ferrante: „Die Geschichte der getrennten Wege. Roman“, Suhrkamp Verlag, Berlin 2019, broschiert, 613 Seiten, 12 Euro