25.04.2024

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31.07.20 / Stimmen zur Zeit

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 31 vom 31. Juli 2020

Stimmen zur Zeit

Nach dem verpatzten Versuch, die Berliner U-Bahn-Station Mohrenstraße umzutaufen, fragt sich der Sprachwissenschaftler Helmut Glück in der „FAZ“ (23. Juli), ob man den Mohrs ihren Namen verbieten solle:

„Eine lautstarke Minderheit vergreift sich an einem Wort. Sie brandmarkt es in Unkenntnis seiner Geschichte als rassistisch, doch es ist allenfalls altertümlich. Der Mohr steht in Wappen, im Namen von Apotheken, Gasthäusern und Firmen für einen Heiligen, er war Gegenstand religiöser Verehrung. Mohrendarstellungen haben ihre Wurzeln im Mittelalter, als es den neuzeitlichen Kolonialismus, aus dem im 19. Jahrhundert der abscheuliche ,moderne‘ Rassismus entstand, noch nicht gab. Das alles ignorieren die Mohren-Verächter. Wollen sie den Mohren aus der Sprache und der Bilderwelt verbannen, nur weil er schwarz ist?“ 





Dankwart Guratzsch merkt in der „Welt“ (28. Juli) zur Einführung der Gendersprache in der Rechtssprache des Bundeslandes Sachsen an, dass die Sucht, das liberale Verständnis von Sprache aufzugeben, ihren Ursprung in diktatorischen Systemen hat:

„Dabei beriefen sich die Urheber (in Sachsen muss es künftig heißen: ,und Urheberinnen‘) auf angebliche Absichten der DDR-Führung, im Osten Deutschlands eigene Rechtschreibregeln einzuführen. Auch hier stand also ein autoritäres Staatswesen Pate, wenn am freien Umgang mit Sprache gerüttelt wurde ... Nach der Rechtschreibreform siegt nun ein weiteres Mal die Ideologie über die Bürger. Das ist in Sachsen zwar vor 30 Jahren abgeschafft worden. Aber manche*r hat es bis heute nicht gemerkt.“





Der frühere Volkswirt der Europäischen Zentralbank, Jürgen Stark, bezweifelt in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ (26. Juli), dass das 750 Milliarden Euro schwere EU-Wiederaufbauprogramm verhältnismäßig ist:

„In Wahrheit geht es doch gar nicht um den Wiederaufbau nach Corona. Was ist denn wiederaufzubauen? Es ist doch gar nichts zerstört worden! Wir erleben stattdessen eine gigantische Schuldenaufnahme der EU, für die es keine rechtliche Basis gibt. Die Europäischen Verträge sehen vor, dass im Haushalt der EU Einnahmen und Ausgaben ausgeglichen sein müssen. Ich sehe darin einen erneuten Tabu- und Rechtsbruch.“





Wort der Woche

„Hätte Gandhi nicht damals gegen das britische Empire, sondern heute gegen Merkel aufbegehrt, die Tagesschau würde entweder gar nicht über ihn berichten oder ihn als rechten Wirrkopf abtun.“

Lisa Marie Kaus in Achgut.com (28. Juli)