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14.08.20 / Nurhan Soykan / Auswärtiges Amt verzichtet auf radikale Muslimin / Heiko Maas hat die Berufung der ZMD-Generalsekretärin zur Beraterin zurückgenommen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 33 vom 14. August 2020

Nurhan Soykan
Auswärtiges Amt verzichtet auf radikale Muslimin
Heiko Maas hat die Berufung der ZMD-Generalsekretärin zur Beraterin zurückgenommen
Bodo Bost

Seit 2017 gibt es im Auswärtigen Amt das Referat 612 „Religion und Außenpolitik“. Vorläufer war ein Arbeitsstab mit dem Namen „Friedensverantwortung der Religionen“. Das Judentum vertritt der angehende Rabbiner Markus Feldhake, das Christentum der evangelische Pastor Peter Jörgensen. Die Freude vieler Muslime, dass neben dem Pfarrer und dem zukünftigen Rabbiner, nun auch eine muslimische Rechtsanwältin, Nurhan Soykan, ins Beraterteam des Auswärtigen Amts aufgenommen werden sollte, währte nur neun Tage. In diesen neun Tagen gab es massive Vorwürfe von allen Seiten mit Ausnahme der türkisch-nationalistischen gegen die Generalsekretärin des Zentralrats der Muslime in Deutschland (ZMD) und ihre Berufung ins Auswärtige Amt als Beraterin. 

Parteiübergreifende Kritik

Die 1970 in der Türkei geborene Anwältin siedelte im Alter von drei Jahren mit ihren Eltern nach Deutschland über, in dem Jahr, als der arabische Ölboykott zu einem Gastarbeiterstopp führte. In Köln studierte sie Jura und ließ sich 2005 als Rechtsanwältin nieder. Im ZMD vertritt Soykan die Interessen der „Union der Türkisch-Islamischen Kulturvereine in Europa“. Diese ist eine Abspaltung der Auslandsvertretung der Grauen Wölfe, eine rechtsextreme national-religiöse türkische Vereinigung mit dem Motto: „Der Weg ist der Koran und das Ziel ist Turan“, ein türkisches Großreich von Zentralasien bis zur Türkei. 

Im Auswärtigen Amt sollte diese Frau mit türkischen Großreichphantasien das Friedenspotenzial zwischen den Religionen weltweit fördern. Soykan hatte in den sozialen Medien Sympathien für radikale Moslems und Antisemiten geäußert, was sie bei ihren offiziellen Stellungnahmen für den ZMD vermieden hatte. Offenbar hat man im Außenministerium nach einem öffentlichen Protestschrei gemerkt, dass im diplomatischen Dienst zwar eine diplomatische Sprache gefragt ist, aber keine doppelzüngige, wie sie Soykan an den Tag legt. Außenminister Maas reagierte einmal mehr viel zu spät, auch dies war Gegenstand der Kritik. 

Heiko Maas reagierte erst spät

 Sogar der Islam- und Antisemitismus-Experte Ahmad Mansour, selbst ein anerkannter Muslim aus Israel, und der Grünen-Politiker Volker Beck machten ihrem Unmut über die Personalie Soykan auf Twitter Luft. Wenigstens in Maas’ eigener Partei, der SPD, wurde auf Kritik an seiner Wahl verzichtet – zumindest auf öffentliche.