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21.08.20 / Corona / Politiker und Medien überziehen maßlos / „Zweite Welle“, „drohender Lockdown“ und exzessive Attacken auf Kritiker: Wie Panikmache die Fakten unterpflügt

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 34 vom 21. August 2020

Corona
Politiker und Medien überziehen maßlos
„Zweite Welle“, „drohender Lockdown“ und exzessive Attacken auf Kritiker: Wie Panikmache die Fakten unterpflügt
Hans Heckel

Kanzlerin Merkel warnt vor einem „Desaster“ bei Corona. Die „zweite Welle“ beherrscht die deutsche Debatte und versetzt die Bürger in Dauerstress. Kritik an der von der etablierten Politik und den allermeisten Medien verbreiteten Schauerstimmung wird mit immer härteren Vorwürfen abgeschmettert. Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, spricht gar von antisemitischen Motiven bei den Protesten gegen die Corona-Restriktionen – angesichts der NS-Geschichte ein entsetzlicher Anwurf.

Wer sich dem Geschehen mit dem Bemühen um Sachlichkeit nähert, kommt indes aus dem Staunen nicht heraus. Die Fakten sind recht eindeutig: Seit dem 27. Juni verharrt die Zahl der Menschen, die pro Tag „mit“ dem Corona-Virus verstorben sind, bei unter 20, meist sogar im einstelligen Bereich. Trotz der eifrig skandalisierten Zahl der neu positiv Getesteten, die fast jeden Tag wieder über 1000 liegt, verändert sich die Todesrate nicht. 

Dabei ist immer wieder in Betracht zu ziehen, dass „mit“ nicht „an“ Covid-19 bedeutet. Es heißt lediglich, dass das Coronavirus bei einem Verstorbenen gefunden wurde, es sagt nichts darüber, woran er gestorben ist. Laut dem Chef der Hamburger Rechtsmedizin, Klaus Püschel, war Covid-19 nur in den seltensten Fällen für den Tod der von ihm untersuchten Patienten verantwortlich (die PAZ berichtete).

Auch die Zahl der intensivmedizinisch behandelten Covid-19-Patienten verharrt stabil auf niedrigem Niveau, bei zuletzt gut 220 (Stand 13. August). Anfang April waren es fast zehnmal so viele, Mitte Mai sank ihre Zahl unter 1000. 

Mittlerweile ist zudem vielfach belegt, dass selbst große Menschenansammlungen unter freiem Himmel meist ohne Maske und bei sehr unregelmäßigem „Sicherheitsabstand“ keine messbare Zunahme der Neuinfektionen auslösen. Weder nach dem verlängerten Christi-Himmelfahrts-Wochenende oder dem Gedränge, das zu Pfingsten vielerorts herrschte, noch infolge der „Black Lives Matter“- und der „Querdenken“-Demos kam es zum Massenausbruch. Warum Fußballstadien nicht wenigstens zum Teil wieder freigegeben werden dürfen, bleibt da ein Rätsel.

Thematisiert und skandalisiert werden indes allein die Neuinfektionen. Dabei bleibt fast unberücksichtigt, dass sich allein die Zahl der Tests von der 24. bis zur 32. Kalenderwoche von knapp 326.000 auf gut 672.000 mehr als verdoppelt hat. Und bei mehr Tests gibt es eben auch mehr Befunde. Auch fällt die nicht unwesentliche Menge an Fehldiagnosen unter den Tisch.

Dass die Zahl von Toten und Intensivpatienten nicht steigt, obwohl immer mehr Infizierte genannt werden, deutet darauf hin, dass die Therapien besser geworden sind, Risikogruppen besseren Schutz erfahren und bei möglicherweise noch sehr viel mehr Infizierten als bislang angenommen die Krankheit gar nicht ausbricht.

Da wäre es eigentlich an der Zeit, den Finger vom Alarmknopf zu nehmen und den Ton, den Politik, Medien und manche (längst nicht alle) Experten gegenüber dem verunsicherten Volk anschlagen, deutlich zu mäßigen. Aber das Gegenteil geschieht: Ämter denken darüber nach, Kinder aus der Obhut ihrer Eltern zu entreißen, falls daheim Quarantäne-Regeln nicht eingehalten würden. Der CDU-Reiseexperte Christoph Ploß will gar Urlaubsreisen in „Risikogebiete“ verbieten lassen.

Damit wird eine lähmende Spannung über das Land gelegt, die schwerwiegende politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Folgen zeitigen dürfte. Die Stimmung zwischen Unterstützern und Kritikern der Restriktionen heizt sich weiter auf, Betriebe unterlassen Investitionen und Neueinstellungen.

Sehen die verantwortlichen Politiker das nicht? Möglicherweise schon, aber, um nur ein Beispiel zu nennen: Was würde aus den Kanzlerschaftsplänen von Markus Söder, wenn er einräumen müsste, mit seiner Corona-Politik massiv übertrieben zu haben? Panikmache und harte Maßnahmen dagegen werden im Volk immer noch als Führungsstärke missverstanden. Wozu also umschwenken?