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21.08.20 / Airbus A319 / Verkürzt, aber vielfältig verwendet

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 34 vom 21. August 2020

Airbus A319
Verkürzt, aber vielfältig verwendet
Friedrich List

Der Airbus A319 ist ein Kurz- und Mittelstreckenverkehrsflugzeug, das zur Airbus-A320-Familie gehört. Vor 25 Jahren, am 25. August 1995, startete die erste Maschine in Hamburg-Finkenwerder zum Jungfernflug. Erster Kunde für den neuen Jet war die Fluggesellschaft Swissair, die ihre erste Maschine im April 1996 in Dienst stellte. Das Flugzeug kann je nach Bestuhlung und Variante zwischen 110 und 160 Passagiere an Bord nehmen. 

Die A319 hat einen gegenüber der älteren A320 um 3,73 Meter verkürzten Rumpf. Mit in etwa derselben Treibstoffkapazität wie bei der A320-200 führt das zu einer höheren Reichweite von 6900 Kilometern bei 124 Passagieren. Die A319 ist der direkte Konkurrent der Boeing 737-700. Northwest Airlines ersetzte seine DC-9-Flotte durch A319, weil der kleine Airbus wesentlich weniger Sprit verfliegt. 

Im Januar 1997 stellte eine A319 einen Rekord auf, als sie in neun Stunden und fünf Minuten eine Strecke von 6646 Kilometern zurücklegte. Sie war in Hamburg gestartet und zum Abnehmer im kanadischen Winnipeg überführt worden. 

Die wichtigsten Nutzer sind derzeit EasyJet, American Airlines, United Airlines und Delta Airlines. EasyJet verfügt über 172, American Airlines über 131 Flugzeuge. Bis zum Juni dieses Jahres hat Airbus an seinen Standorten in Hamburg und dem chinesischen Taijin 1482 Maschinen gebaut. 

Seit dem Dezember des Jahres 2010 bietet Airbus die A319neo mit zwei neuen Triebwerken an. Der Zusatz „neo“ steht für „new engine option“, denn daneben wird die ältere Version als A319ceo (current engine option) weiter angeboten. Die A319neo unterscheidet sich außerdem durch aerodynamische Verfeinerungen, eine verbesserte Elektronik und ein neues Kabinendesign. 

Allerdings war das Flugzeug zunächst kein großer Verkaufserfolg. Ende Juli 2019 hatte Airbus gerade einmal 36 Aufträge für die A319neo. Den Fluggesellschaften ist das Flugzeug zu klein. Bis zur Corona-Krise zogen sie Jets mit mehr Sitzplätzen vor. Allerdings hat der A319neo seine Nische als Firmen- und Regierungsflugzeug gefunden. Von der entsprechenden Version hat Airbus 77 Maschinen verkauft. 

Mit der ACJ 319 bietet der Flugzeugbauer eine extreme Langstreckenversion an. Das Geschäftsflugzeug – „ACJ“ steht für „Airbus Corporate Jet“ – fliegt bis zu 12.600 Kilometer weit. 

Bei der deutschen Luftwaffe fliegt seit letztem Jahr die erste und bislang einzige A319OH. „OH“ steht für „offener Himmel“. Das Flugzeug wird für die Rüstungskontrollflüge im Rahmen des auch als Open Skies oder OH-Vertrag bezeichneten Vertrages über den Offenen Himmel eingesetzt und ersetzt dabei eine wesentlich kleinere Propellermaschine.