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21.08.20 / Königsberg / Museen beklagen Besucherrückgang / Wiedereröffnung nach dreimonatiger Schließung – Direktoren werben mit Preisnachlässen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 34 vom 21. August 2020

Königsberg
Museen beklagen Besucherrückgang
Wiedereröffnung nach dreimonatiger Schließung – Direktoren werben mit Preisnachlässen
Jurij Tschernyschew

Nach dreimonatiger Zwangspause dürfen seit Kurzem die Königsberger Museen ihre Tore wieder für Besucher öffnen. Allerdings nicht in vollem Umfang, da die Zahl der Besucher, die sich gleichzeitig in den Ausstellungsräumen aufhalten dürfen, nach wie vor begrenzt ist.

Fast zur gleichen Zeit wurde die obligatorische Quarantäne für Touristen, die in das Gebiet kommen, abgeschafft, sofern sie mindestens zwei Nächte in einem Hotel oder Sanatorium gebucht haben beziehungsweise Eigentümer oder Pächter einer Immobilie sind. In diesem Jahr war der Sommer bislang nicht so heiß wie im letzten oder vorletzten Jahr. In der Regel trägt kühleres Wetter zu einer größeren Anzahl von Museumsbesuchen bei, da die Touristen dann nicht nur am Strand sind, sondern auch Ausstellungen besuchen. 

Wie Swetlana Siwkowa, die Direktorin des Ozeanmuseums, jedoch beklagte, war die Zahl der Besucher seit der Wiedereröffnung des Museums viermal geringer als zur gleichen Zeit des Vorjahres. Sie fragt sich, warum eine solche Größe für Museen erfunden wurde – eine Person pro 20 Quadratmeter, dies in den Turnhallen aber nicht gelte. Da dürfe sich eine Person pro vier Quadratmeter aufhalten. Sie gingen ins Bad und in die Sauna. „Aber Museen müssen schrecklich ansteckende Orte sein“, mutmaßte sie. Seit Beginn der Quarantäne hatte das Ozeanmuseum etwa 230.000 Besucher weniger, was einem Verlust von umgerechnet rund 350.000 Euro entspricht.

Das Bernsteinmuseum, das normalerweise das meistbesuchte in der Region ist, stand vor ähnlichen Herausforderungen. Es gibt hier auch nicht mehr so viele Besucher wie zuvor. Das ist verständlich, denn Touristen sehnen sich nach drei Monaten des Stillstands so sehr nach der Küste und nach einem Sonnenbad, dass sie lieber ihre Freizeit am Meer verbringen. Um Besucher in das Bernsteinmuseum zu locken, hat die Direktion die Preise für Eintrittskarten gesenkt. Von Juli bis Ende dieses Jahres kostet ein Besuch des gesamten Museums umgerechnet vier Euro für einen Erwachsenen (statt 4,60 Euro), für Jugendliche 

2,90 Euro (statt vier Euro), für Schulkinder 1,75 Euro (anstelle von drei Euro). Ein Familienticket kostet jetzt 5,80 Euro (statt 9,30 Euro). Es gilt für zwei Erwachsene und zwei Kinder. Besuchern wird empfohlen, Eintrittskarten online auf der Website des Museums oder an einem Automaten im Außenhof mit Bankkarten zu kaufen. Am Eingang des Museums wird jeder gebeten, eine Schutzmaske zu tragen und seine Hände mit Desinfektionsmittel zu behandeln.

Auch der Königsberger Zoo hat die Eintrittspreise gesenkt. Ein Erwachsenenticket kostet jetzt 2,90 Euro (statt 3,50 Euro), ein Kinder-, Vorzugs- und Studententicket 90 Cent (statt 1,10 Euro).

So versuchen der Zoo und die Museen, die Chancen der Sommersaison zu nutzen, die dieses Jahr erst mitten im Sommer begann und schon sehr bald enden wird.