19.04.2024

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21.08.20 / Meldungen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 34 vom 21. August 2020

Meldungen

Igor Odinzow ist verstorben

Königsberg – Als „Dombaumeister“ hat sich Igor Odinzow einen Namen gemacht. Am 8. August verstarb der gelernte Bauingenieur im Alter von 83 Jahren. Odinzow wurde 1937 auf der Krim geboren, studierte in St. Petersburg und zog 1975 in die Pregelmetro-pole, wo er in der sowjetischen Armee diente. In staatlichem Auftrag baute er Sanatorien, Kasernen und eine Brotfabrik in sozialistischer Plattenbauweise. Als er 1992 den Auftrag zum Wiederaufbau des Königsberger Doms erhielt, hatte er keine Ahnung von Backsteingotik oder Denkmalschutz. Er gründete und leitete das Unternehmen „Kafedralnyj sobor“, dessen Direktor er bis 2016 war. Die Anfänge gestalteten sich schwierig. Von heimischen Kriegsveteranen als Verräter beschimpft, von deutschen Kunsthistorikern als Dilettant bezeichnet, gelang es ihm dennoch, dank seiner Beharrlichkeit und mit viel Hilfe von Deutschen, etwa durch Spenden alter Königsberger und letztlich auch mit Unterstützung Putins, das „Wunder“ zu vollbringen und den Königsberger Dom wiedererstehen zu lassen. Der vielfach ausgezeichnete Odinzow hat ein deutsch-russisches Gemeinschaftswerk mit Symbolcharakter vollendet. MRK





Ein „Hund“ aus Palmnicken

Groß Dirschkeim – Ein Spaziergängerpaar hat im Frühjahr in der Nähe des Kreises Dirschkeim an der Ostsee einen alten Grubenwagen entdeckt. Das Paar fotografierte den Fund und schickte das Foto an das Bernsteinmuseum in Königsberg. Wissenschaftliche Mitarbeiter des Museums begaben sich sofort an den Fundort, damit dieser nicht wieder ins Meer gespült oder vom Sand bedeckt würde. Wie sich herausstellte, handelte es sich bei dem Grubenwagen um einen sogenannten Hund, der wahrscheinlich beim unterirdischen Bernsteinabbau in Palmnicken eingesetzt wurde. Damals wurde das Gestein mit Spitzhacken abgetragen und auf Grubenwagen verladen. Der gefundene Hund wird nun zum Bernsteinmuseum abtransportiert, wo er von den einzigen professionellen Restauratoren für Holz und Metall im Königsberger Gebiet vom Rost befreit wird. Die Experten hoffen, dass vielleicht ein Schriftzug zu erkennen sein wird, der hilft, die Herkunft des Wagens zu bestimmen.MRK