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11.09.20 / Neues aus Danzig

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 37 vom 11. September 2020

Neues aus Danzig

Feierliche Bestattung in St. Nikolai

Bei Restaurierungsarbeiten der gotischen Backsteinkirche St. Nikolai, die mit der Katharinenkirche als die älteste Danzigs zählt, entdeckte man 2018 und 2020 zahlreiche menschliche Gebeine, die wissenschaftlich ausgewertet wurden. Es gestaltete sich als schwierig, das Alter genau zu bestimmen; jedoch kann man aufgrund kleiner Fundstücke wie Fragmenten eines Eherings und eines Rosenkranzes davon ausgehen, dass diese Menschen in der Neuzeit lebten. Es wurden insgesamt ca. 2600 Knochen analysiert und archiviert. Das sind die Überreste von mindestens 64 Menschen unterschiedlichen Alters. Am 5. September 2020 wurden die Überreste in der Krypta der Kirche bestattet und es fand eine Trauerfeier statt.

Die erste Nikolaikirche wurde bereits um 1180 erbaut und fungierte zunächst als Bürgerkirche, die dann aber dem Dominikanerorden zugeschrieben wurde. 1384 begann man mit dem Bau des jetzigen Gotteshauses, mehrfach baulich ergänzt. Über Jahrhunderte gehörte sie dem Dominikanerorden. 1834 wurde dieser aus Danzig vertrieben, die Kirche wurde zur katholischen Pfarrkirche. 

St. Nikolai ist die einzige gotische Backsteinkirche Danzigs, die 1945 nicht zerstört wurde. Seit diesem Zeitpunkt übernahmen die Dominikaner wieder die Kirche. Diese wurden ihrerseits von den Sowjets aus ihrem Kloster Lemberg vertrieben.BS