Sommergeschichten von Anton Tschechow hat der Diogenes Verlag in einem Sammelband neu zusammengestellt. Neben bekannten Geschichten wie „Der Mensch im Futteral“, in der ein kleiner Beamter sich aus der Hülle seiner Verpflichtungen nicht lösen und sich daher nicht entspannen kann, gibt Tschechow nicht ganz ernst gemeinte Angelratschläge. Der Beobachter menschlicher Eigenarten erzählt von Amouren, zufälligen Bekanntschaften, gesellschaftlichen Zusammenkünften oder Jagderlebnissen, wie sie in der Sommerfrische wohl auch heute noch vorkommen, wenn sich auch sowohl die russische Gesellschaft als auch die Urlaubsgewohnheiten verändert haben. Ein Lesegenuss ist Tschechow in jedem Fall.
Anton Tschechow: „Sommergeschichten“, Diogenes Verlag, Zürich 2020, gebunden, 272 Seiten, 22 Euro