26.04.2024

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11.09.20 / Für Sie gelesen / Peter Weck zum 90. Geburtstag

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 37 vom 11. September 2020

Für Sie gelesen
Peter Weck zum 90. Geburtstag
Silvia Friedrich

Mit einem wie ihm möchte man gerne befreundet sein. Beinahe jeder im Lande hat den liebenswerten Wiener Peter Weck im Gedächtnis. Sei es, dass man ihn in frühen Filmen der 1950er Jahre an der Seite von Romy Schneider und Peter Alexander in Erinnerung behielt oder aber ihn in der Erfolgsserie der 1980er Jahre „Ich heirate eine Familie“ lieb gewonnen hat. Weck hat sich mit seinem Charakter, seiner Schauspielkunst und seinem Talent in den Herzen der Zuschauer nicht nur einen Platz, sondern einen regelrechten Ohrensessel erobert. 

Frühe Bühnenerfahrung

Dieser ewige „Sonnyboy“ ist, man glaubt es wirklich kaum, im August stolze 90 Jahre alt geworden. Der Amalthea Verlag in Wien brachte zu diesem Ehrentag eine erweiterte Biografie des Künstlers unter dem Titel „War’s das?“ mit zahlreichen Abbildungen aus Wecks Privatarchiv heraus. Auf über 300 Seiten berichtet ein Mensch über sein Leben, der wie viele andere seiner Generation eine Kindheit und Jugend in schwierigen Zeiten erlebte. Geboren 1930 in einer Familie, die ihm Geborgenheit gab, gingen die Kriegsjahre auch an dem jungen Weck nicht unbemerkt vorbei. 

Nur wenige wissen, dass er schon früh bei den berühmten Wiener Sängerknaben als Sopransolist tätig war und so bereits damals viele Konzerttourneen miterleben durfte. Eine Ausbildung am Max-Reinhardt-Seminar in Wien folgte und führte ihn direkt auf seinen so erfolgreichen Lebensweg. Er war Mitglied des Wiener Burgtheaters und übernahm 1983 die Direktion des Theaters an der Wien, 1987 dann die Generalintendanz der Vereinigten Bühnen Wien. Auf wie vielen „Hochzeiten“ dieser begnadete Künstler tanzte, ist den meisten sicher nicht bekannt. Besonders hat er sich auch in seiner Regietätigkeit zahlreicher Produktionen hervorgetan und ist mit Preisen und Auszeichnungen überhäuft worden.

Mit Witz und Selbstironie erzählt

Immer wieder fließen auch private Berichte mit ein, in denen vom Kennenlernen seiner Ehefrau und den Geburten seiner Kinder berichtet wird. Mit Witz, leichter Selbstironie und immer dem Schalk im Nacken beschreibt der beliebte Wiener seinen Werdegang, der ihn sogar nach Übersee führte und auf zahlreiche renommierte Bühnen in Europa. Man hat beim Lesen das Gefühl, einem Familienmitglied zu lauschen, das aus seiner Kindheit, Jugend und den schwierigen Anfängen seines Berufslebens berichtet. Kleine Episoden, wie sie viele andere der Generation auch erlebt haben, reihen sich aneinander, und es macht Spaß und fesselt, den Geschichten zu folgen. Wie in jedem Leben gab es auch in der Vita des Schauspielers tragische Momente, von denen Peter Weck in berührender Weise berichtet.

Am Ende des Werkes folgt eine ausführliche Datensynopsis seiner künstlerischen Laufbahn. 

Peter Weck: „War’s das? Erinnerungen“, Mitarbeit: Susanne Felicitas Wolf, Amalthea Signum Verlag, Wien 2020, gebunden, 384 Seiten, 28 Euro