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18.09.20 / Hilfsorganisationen / Radikale islamische Wohlfahrt? / Verdacht auf Nähe zu Fundamentalisten – Deutsches Hilfsbündnis setzt Mitgliedschaft von Islamic Relief aus

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 38 vom 18. September 2020

Hilfsorganisationen
Radikale islamische Wohlfahrt?
Verdacht auf Nähe zu Fundamentalisten – Deutsches Hilfsbündnis setzt Mitgliedschaft von Islamic Relief aus
Norman Hanert

„Aktion Deutschland Hilft e.V. – Bündnis deutscher Hilfsorganisationen“ ist ein Zusammenschluss deutscher Hilfsorganisationen für Katastrophenhilfe mit Sitz in Bonn, der bei großen Katastrophen zu Spenden aufruft und diese nach einem festgelegten Schlüssel an seine 23 Mitglieder verteilt. Laut der „Welt am Sonntag“ hat dieses Bündnis Anfang dieses Monats auf einer außerordentlichen Sitzung seines Vereinsvorstands entschieden, die Mitgliedschaft von Islamic Relief Deutschland (IRD) bis auf Weiteres auszusetzen. 

Der in Köln ansässige Verein mit Gemeinnützigkeitsstatus soll die Möglichkeit erhalten, „seine Strukturen und Systematiken zu überarbeiten“. Der IRD werden Kontakte zu fundamentalistischen Moslems vorgeworfen. Eine Kleine Anfrage mehrerer Abgeordneter der FDP-Bundestagsfraktion hatte bereits im Frühjahr 2019 ergeben, dass nach Kenntnis der Bundesregierung sowohl Islamic Relief Worldwide als auch IRD über signifikante personelle Verbindungen zur Muslimbruderschaft oder ihr nahestehenden Organisationen unterhalten. Aktion Deutschland Hilft hat vergangenes Jahr Spenden in Höhe von 36 Millionen Euro gesammelt. Laut dem Jahresbericht der Organisation sind davon rund zweieinhalb Millionen Euro an Islamic Relief geflossen.

Aus den öffentlich zugänglichen Jahresberichten von IRD und Islamic Relief Worldwide ergibt sich, dass IRD Projektförderungen auch an Islamic Relief Worldwide überwiesen hat. Wie ebenfalls aus der Antwort der Bundesregierung auf die FDP-Anfrage hervorging, rechnet Israels Verteidigungsministerium das internationale Büro von Islamic Relief dem Finanzierungsapparat der Hamas zu.

Verbindungen zu radikalen Moslems

Islamic Relief weist die Vorwürfe zurück und betont, IRD und auch Islamic Relief Worldwide seien „reine Hilfsorganisationen und lehnen Terrorismus oder jede Form von Gewalt entschieden ab“. Auch eine Sprecherin von Aktion Deutschland Hilft betonte, dass das Bündnis trotz der jüngsten Entscheidung an IRD als Mitgliedsorganisation festhalten wolle. Die Sprecherin sagte, man sei überzeugt, dass Islamic Relief ein wertvoller Partner in der humanitären Hilfe sei.

Islamic Relief hat in der Vergangenheit auch direkte Zuwendungen in Millionenhöhe vom Ministerium des Kuratoriumsvorsitzenden von Aktion Deutschland Hilft, Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD), erhalten. Für den Bundesrechnungshof waren diese Zahlungen bereits Gegenstand einer Untersuchung.

Was die Rechnungsprüfer darüber hinaus noch zutage förderten, ist als Verschlusssache eingestuft worden, weil in die Untersuchung offenbar auch Erkenntnisse von Geheimdiensten eingeflossen sind. Als mögliche Quellen kommen dabei insbesondere israelische Dienste in Betracht.