Der Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart in Berlin verdankt seinen Ruhm zwei bedeutenden Privatsammlungen: Jener von Friedrich Christian Flick und jener von Erich Marx. Letzterer verstarb am 9. September im Schweizer Urlaubsort Grindelwald im Alter von 99 Jahren. Während die Sammlung Flick erst seit 2004 den Hamburger Bahnhof bespielt, ist Marx mit seiner Sammlung ein Mann der ersten Stunde.
Seit der Eröffnung des Hamburger Bahnhofs im Jahr 1996 befinden sich Werke der bedeutendsten Künstler des 20. Jahrhunderts, die der aus Lörrach stammende Industrielle und Mäzen Marx im Laufe vieler Jahre gesammelt hat, in diesem Museum. Dazu zählen 150 Bilder und 500 Zeichnungen von Joseph Beuys und Andy Warhol sowie Werke von Robert Rauschenberg, Roy Lichtenstein, Anselm Kiefer und Cy Twombly.
Dabei hätte Marx um ein Haar das getan, was Flick jetzt verwirklichen will: den Rückzug eines Teils der Dauerleihgabe. Als der Ostflügel des Museums umgestaltet werden sollte, drohte Marx mit dem Auszug seiner Sammlung. Anders als bei Flick, der wegen einer ähnlichen Umgestaltung seinen Rückzug ankündigt hat, konnte der Verlust der Sammlung Marx zweimal abgewendet werden.