Einbruch bei den Löhnen
Wiesbaden – Das Statistische Bundesamt hat im zweiten Quartal die bislang stärkste Abnahme der Nominal- wie der Reallöhne gegenüber dem Vorjahreszeitraum seit dem Jahre 2007 festgestellt. Nach Angaben des Bundesamtes lagen die Bruttolöhne im zweiten Quartal um vier Prozent niedriger als im Vorjahreszeitraum. Da im selben Zeitraum die Verbraucherpreise um rund 0,7 Prozent zulegten, ergibt sich für die Beschäftigten ein realer Verdienstrückgang von 4,7 Prozent. Die Abnahme fiel damit stärker aus als in der Finanzmarktkrise 2008/2009. Als Hauptgrund für die auffallend negative Lohnentwicklung im zweiten Quartal 2020 führen die Statistiker die verkürzten Arbeitszeiten im Laufe der Corona-Pandemie an. Für vollzeitbeschäftigte Arbeitnehmer ermittelt das Bundesamt im zweiten Quartal eine bezahlte Wochenarbeitszeit von durchschnittlich nur 36,8 Stunden.N.H.
Erst 35 Prozent Hilfe bewilligt
Berlin – Wie die Bundesregierung mitteilt, haben bis zum 20. August 38.592 kleine und mittelständische Unternehmen Anträge auf Corona-Überbrückungshilfe in einer Gesamthöhe rund 709 Millionen Euro gestellt. An Finanzhilfen bewilligten die Bundesländer bislang jedoch erst gut ein Drittel, rund 248 Millionen Euro. Mit der Corona-Überbrückungshilfe will die Regierung Unternehmen unter die Arme greifen, die besonders hart von den Lockdown-Maßnahmen im April und Mai betroffen waren. Um eine zielgenaue und missbrauchsarme Vergabe der öffentlichen Mittel zu erzielen, können die Anträge nur von Steuerberatern sowie Buch- und Wirtschaftsprüfern gestellt werden. Lediglich bei Fördersummen unter 15.000 Euro wird eine Plausibilitätsprüfung auf Widersprüche oder Falschangaben durchgeführt, um die Kosten gering zu halten.MRK
Buntstifte wieder gefragt
Nürnberg – Der fränkische Stiftehersteller Staedtler verzeichnet einen Nachfrageboom bei Produkten für kreatives Gestalten. Gefragt seien vor allem Stifte zum Malen, Skizzieren und Gestalten. Zwar hätten Homeoffice und schlechte Konjunkturaussichten infolge des Corona-Lockdowns den Verkauf von Büromaterial gebremst, man sei aber besser als erwartet durch die Krise gekommen, da die Menschen wieder mehr Zeit für kreative Hobbys hatten. Die Fertigungskapazitäten reichten kaum aus, um die aktuelle Nachfrage zu befriedigen, sagte Staedtler-Geschäftsführer Karl-Heinz Raue. Dass trotz Digitalisierung auch heute noch Farbstifte im Büro verwendet werden, bestätigte der Textmarker-Hersteller Stabilo. Das Familienunternehmen Faber-Castell verzeichnet ebenfalls eine höhere Nachfrage nach kreativen Produkten, ist aber wegen seines Engagements in Lateinamerika, wo ein Ende der Krise noch lange nicht in Sicht ist, besonders von Umsatzrückgängen betroffen.MRK