Die Kunstwelt feiert in diesen Tagen den 300. Geburtstag von Giovanni Battista Piranesi. Der geniale Architekturmaler wurde am 4. Oktober 1720 unweit von Treviso in Venetien geboren. Anders als sein wesensverwandter venezianischer Kollege und Zeitgenosse Giovanni Antonio Canal, der unter anderem die als „Canaletto-Blick“ berühmte Stadtansicht von Dresden malte, stach Piranesi seine Veduten auf Kupfer. Bekannt wurde er zudem durch seine völlig frei erfundenen architektonischen Bauten und geradezu kafkaesk anmutenden Kerker, den „Carceri“. Eine Auswahl aus seinem Werk zeigt die Kunstbibliothek im Berliner Kulturforum vom 4. Oktober bis 7. Februar unter dem Titel „Das Piranesi-Prinzip“. Im Mittelpunkt stehen dabei Piranesis Meisterstiche, Bücher, Streitschriften, satirische Bilder und noch nie gezeigte Handzeichnungen aus den Beständen der Kunstbibliothek und des Kupferstichkabinetts. Überdies erscheint im E.A. Seemann Verlag ein reich bebilderter Ausstellungskatalog (27 Euro).