25.04.2024

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09.10.20 / Aus den Landesgruppen der Landsmannschaft Ostpreußen e.V.

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 41 vom 09. Oktober 2020

Aus den Landesgruppen der Landsmannschaft Ostpreußen e.V.

Mecklenburg-Vorpommern

Vorsitzender: Manfred F. Schukat, Hirtenstraße 7 a, 17389 Anklam, Tel.: (03971) 245688

Tag der Heimat 

Landesgruppe - Die Heimatarbeit der Ostpreußen in Mecklenburg-Vorpommern trat im gesamten Sommer 2020 in eine Corona-Zwangspause. Das Frühlingstreffen konnte am 7. März gerade noch kurz vor dem allgemeinen Veranstaltungsverbot stattfinden und war mit fast 400 Teilnehmern noch gut besucht. Angesteckt hat sich übrigens niemand. Die geplanten und gut vorbereiteten Besuche in der Heimat mussten allerdings alle storniert werden. 

Sehr schade ist vor allem die Absage des Ostpreußischen Sommerfestes am 12. Juli in Wuttrienen / Allenstein, wozu sich über 50 Mitreisende angemeldet hatten. Bis zuletzt bestand die Hoffnung, das 25. Jubiläums-Landestreffen der Ostpreußen in MV am 26. September 2020 in Schwerin doch noch durchführen zu können. Aber trotz geringer Infektionszahlen in Mecklenburg-Vorpommern sind Veranstaltungen dieser Größe noch nicht erlaubt. 

Auf das entsprechende Informationsschreiben der Landesgruppe gingen jedoch einige Tausend Euro Spenden ein, so dass eine Verschiebung für den 25. September 2021 geplant ist. Mit einer Sondergenehmigung des Gesundheitsamtes Vorpommern-Greifswald und einem machbaren Hygienekonzept konnten die Ostpreußen mit anderen Landsleuten aus Westpreußen, Pommern, Ostbrandenburg, Schlesien und dem Sudetenland wenigstens einen kleinen Ersatz anbieten – den 29. Tag der Heimat im Volkshaus Anklam. 

Mit 270 angemeldeten und registrierten Besuchern kamen zwar nur halb so viele wie sonst, weil manche noch große Menschenansammlungen scheuen. Umso größer war die Wiedersehensfreude des „harten Kerns“. Dazu zählten auch der Bundestagsabgeordenete Philipp Amthor, der Landtagsabgeordnete Dr. Matthias Manthei, Pfarrer Bernhard Riedel sowie 10 Landleute von den deutschen Vereinen in Hinterpommern. 

Musikalisch umrahmt wurde das Treffen vom Posaunenchor Bansin und dem Blasorchester „Die Tollensetaler“. Das Volkshaus war mit über 80 Fahnen vieler Heimatkreise und leuchtenden Sonnenblumen festlich geschmückt. 25 ehrenamtliche Helfer mühten sich um einen reibungslosen Ablauf beim Einlass, an den Essen- und Bücherständen sowie beim Schmücken und Beräumen der Halle. Der Verkauf von 1.750 kleinen und großen Flaschen Bärenfang trug ebenfalls zur Deckung der Unkosten bei. 

Die Veranstaltung widmete sich 30 Jahren Deutsche Einheit, dem Tag der Heimat 2020, dem Erntedank 2020 und 25 Jahren Denkmal für Flüchtlinge und Heimatvertriebene am Steintor Anklam. Dieses wurde am 24. September 1995 als erstes seiner Art in Mecklenburg-Vorpommern eingeweiht. 

Im feierlichen Totengedenken wurde besonders an Hans-Jürgen Skoeries aus Tilsit erinnert, der am 15. September 2020 im Alter von 81 Jahren verstarb. Er war Mitbegründer und jahrzehntelanger Vorsitzender der Ostpreußengruppe Güstrow. Zu seiner Beisetzung am 25. September 2020 in Dahmen bei Teterow war eine große Trauergemeinde von 150 Gästen versammelt. Die LO-Landesgruppe stiftete einen Kranz, denn zur gleichen Zeit musste das Volkshaus Anklam eingeräumt werden. Das Andenken des lieben Verstorbenen als eines ausgesprochen heimatverbundenen Ostpreußen wird unter seinen Landsleuten in Ehren bleiben.

Friedhelm Schülke


Niedersachsen

Vorsitzende: Dr. Barbara Loeffke, Alter Hessenweg 13, 21335 Lüneburg, Tel.: (04131)42684, Schriftführer und Schatzmeister: Hilde Pottschien, Volgerstraße 38, 21335 Lüneburg, Tel.: (04131)7684391. Bezirksgruppe Lüneburg: Heinz Kutzinski, Im Wiesengrund 15, 29574 Ebsdorf, Tel.: (05822)5465. Bezirksgruppe Braunschweig: Fritz Folger, Sommerlust 26, 38118 Braunschweig, Tel.: (0531) 2509377. Bezirksgruppe Weser-Ems: Otto v. Below, Neuen Kamp 22, 49584 Fürstenau, Tel.: (05901) 2968 

Ein verdienstvoller ostpreußischer Landsmann wird 100 

Jahre alt

Braunschweig-Stadt - Horst Neumann wurde am 15. Oktober 1920 in dem kleinen ostpreußischen Bauerndorf Paplaken geboren. Paplaken gehörte zum Kirchspiel Saalau. Im Zuge von Zusammenschlüssen von Landgemeinden wurde das Dorf mit Wirkung vom 30. September 1928 ein Ortsteil von Gnottau im Kreis Insterburg. Die Eltern des Jubilars, Franz und Emma Neumann, geborene Perlbach, besaßen in Paplaken einen Bauernhof mit 36 Hektar Land.

Zunächst schien alles seinen vorbestimmten Weg zu gehen. 1927 erfolgte die Einschulung in die Volksschule Paplaken bei Lehrer Fritz Paulat. Nach acht Jahren Volksschule war für 1939 der Besuch der Landwirtschaftsschule vorgesehen, nachdem der ältere Bruder Hans auf die Übernahme des Hofes verzichtet hatte. Durch den Kriegsbeginn am 1. September 1939 kam alles ganz anders. Dem Arbeitsdienst im Jahr 1940 folgten die Einberufung zum Militär im April 1941 und der Kriegseinsatz. Fast wäre es gutgegangen. Doch kurz vor Kriegsende, am 20. April 1945, ereilten Horst Neumann Verwundung und russische Kriegsgefangenschaft. Aufgrund der Verwundung war er für die Zwangsarbeit nicht tauglich und wurde im November 1945 entlassen.

Typisch für alle Kriegsteilnehmer, die nicht zurück in ihre Heimat konnten, gab es auch für Horst Neumann eine Reihe von Zwischenstationen, bis Braunschweig zur dauerhaften Bleibe wurde. Im Oktober 1947 erste feste Arbeit bei der (noch) Deutschen Reichsbahn in Gleidingen und ab 1949 in Braunschweig, jetzt schon bei der Deutschen Bundesbahn. Der Besuch der Eisenbahnfachschule war sowohl Voraussetzung wie auch die Befähigung für den Einstieg in den mittleren Dienst einer Beamtenlaufbahn. Die durch die Verwundung verbliebenen körperlichen Beeinträchtigungen machten auf ärztliches Anraten eine vorzeitige Pensionierung 1979 mit erst 59 Jahren erforderlich.

Die aktive Zeit in der Landsmannschaft Ostpreußen begann am 1. Mai 1985 mit dem Eintritt in die Ortsgruppe Braunschweig. Das war vor exakt 35 Jahren. Schon bald wurde er in den Vorstand gewählt. Ende 1988 wurde er Kassenwart der hiesigen Ortsgruppe und bekleidete dieses Amt bis Ende 2015, also fast 27 Jahre. Diese Vorstandsarbeit hat er nicht nur – wie es diese Aufgabe verlangt – gewissenhaft, sondern auch mit Leidenschaft verrichtet.

Seine Verbundenheit zu Ostpreußen hat er ferner durch zahlreiche Teilnahmen an Heimattreffen und den Besuch seines Heimatdorfes in den Jahren 1992, 1993, 2001 und 2004 bekundet.

Trotz seiner nun 100 Jahre besteht nach wie vor ein enger Kontakt zu der Ortsgruppe. Leider kann er nicht mehr an den monatlichen Zusammenkünften teilnehmen.

Wir wünschen Horst Neumann noch eine Reihe von Jahren bei guter Gesundheit im Kreise seiner Familie und die Verbindung mit seinen ostpreußischen Landsleuten.

Fritz Folger, 

Vorsitzender der Ortsgruppe 

Braunschweig.


Nordrhein-Westfalen

Erster Vorsitzender: Jürgen Zauner , Stellv. Vorsitzende: Klaus-Arno Lemke und Dr. Bärbel Beutner, Schriftführerin: Dr. Bärbel Beutner Geschäftsstelle: Buchenring 21, 59929 Brilon, Tel.: (02964)1037. Fax (02964)945459, E-Mail: 

Geschaeft@Ostpreussen-NRW.de, Internet: Ostpreussen-NRW.de

Landesgruppe - Leider muss die Herbsttagung am 24. Oktober 2020 abgesagt werden, da aufgrund der Beschränkungen durch Corona ein sicherer Ablauf der Veranstaltung nicht gewährleistet ist.

Wesel - Liebe Landsleute, liebe Heimatfreunde! Zunächst grüßt Euch alle der Vorstand von unserer Landsmannschaft herzlichst zum letzten Vierteljahr 2020. Wir sind noch da, und wir müssen uns weiter auf Corona einstellen. Ein halbes Jahr haben wir uns alle auf die so wichtigen Schutzmaßnahmen und Einschränkungen einstellen müssen. Ein Ende ist noch nicht abzusehen. 

Unsere, auf dem Jahresprogramm 2020 ab Oktober vorgesehenen Veranstaltungen wie Erntedankfest, Tag der Heimat, die Preußische Tafelrunde und das Weihnachtsfest feiern, so wie es aussieht, in den schönen Räumlichkeiten der Gnadenkirche, werden nicht durchgeführt werden können. 

Der Tag der Heimat im September, steht und stand unter dem Leitwort: „70 Jahre Charta der Deutschen Heimatvertriebenen“, konnte wegen Corona nicht durchgeführt werden. 

Uns bleibt nur das Hoffen, dass bald ein Impfstoff gegen Corona gefunden wird. 

Wir, vom Vorstand, wünschen Ihnen alles Gute, verbunden mit viel Gesundheit. 

Eine kurze Mitteilung: Am 6. August 2020 verstarb unsere Schatzmeisterin Christa Elias. Wir werden ihr ein ehrendes Andenken bewahren. 

Paul Sobotta


Schleswig-Holstein

Vorsitzender: Edmund Ferner, Julius-Wichmann-Weg 19, 23769 Burg auf Fehmarn, Tel.: (04371) 8888939, E-Mail: birgit@kreil.info

Flensburg - Vereinigte Landsmannschaften Flensburg (VLM Fl) e.V.

Am 25. September 2020 konnte der Vorsitzende Hans Legies in den frühen Morgenstunden eine Reisegruppe begrüßen, um eine Tagestour nach Dithmarschen anzutreten. Diese Fahrt zu den Dithmarscher Kohltagen 2020 war von langer Hand geplant und konnte unter Einhalt der Corona-bedingten Einschränkungen bei insgesamt herrlichem Spätsommerwetter durchgeführt werden. Die Voraussetzungen für eine angenehme Reise waren durch einen bequemen Reisebus gegeben. Während der Fahrt wurde die Gruppe durch den Vorsitzenden anhand einer von ihm gefertigten Broschüre über den Kreis Dithmarschen, die Eider und verschiedene Orte entlang der Route informiert.

Der Besuch begann in Wesselburen im KOHLosseum. Dieses ist eine Station an der „Deutschen Kohlstraße“ im Herzen von Europas größtem zusammenhängenden Kohlanbaugebiet und gliedert sich in die Bereiche Museum, Krautwerkstatt und Bauernmarkt.

Das Museum ist noch mit alten Holzbalken ausgestattet und war einst die erste Zuckerfabrik in Schleswig-Holstein. Hier wird alles gezeigt, was mit Dithmarschen zusammenhängt, vornehmlich die Landwirtschaft mit dem Kohlanbau, die Beschaffenheit der Böden mit deren Entwässerung, die Deiche und die Umwelt.

Nach den Erläuterungen durch den Museumsführer in die Geschichte des Landes wechselte die Gruppe in die Krautwerkstatt. Der Krautmeister erläuterte anhand praktischer Beispiele die Herstellung des Dithmarscher Frischekrauts und die segensreiche Wirkung des „Kohls“ auf die menschliche Gesundheit. Ein kleiner Imbiss mit Kohlvariationen rundete das Erlebnis ab.

Der Bauernmarkt bot der Gruppe zahlreiche Möglichkeiten, sich mit vielen regionalen Spezialitäten zum Genießen, Wohlfühlen und Verschenken einzudecken. Besonderes Interessen fand das wohlriechende und bekömmliche Kohlbrot.

Die Weiterfahrt durch das Land führte nach Bargenstedt zu König´s Gasthof, wo ein umfangreiches Kohlbüfett mit verschiedenen Kohlgerichten für die Gruppe bereit stand. Nach dem Genuss des Mittagessens führte die Fahrt nach Epenwöhrden zur „Dusenddüwelswarft“. Dieses Denkmal erinnert an den 17. Februar 1500, als die Dithmarscher unter der Führung des Volkhelden Wulf Isebrand das hoch überlegene dänisch-holsteinische Heer in der Schlacht bei Hemmingstedt besiegten. Nachdem die Straße durch eine Schanze für die anrückenden Feinde gesperrt und der Vormarsch behindert war, öffneten die Dithmarscher noch zu-sätzlich die Siele an den Deichen. Die Dithmarscher waren in dem durchnäßten, schlammigen Boden den Angreifern im Vorteil, was schließlich zum Untergang der „Schwarzen Garde“ führte. 

Zum Abschluss der Tagesfahrt erlebte die Gruppe in Hemmingstedt im Café „Fünf Linden“ bei Torte und Kaffee und intensiven Gesprächen über das bisher Erlebte und Gesehene.

Aus einem Buch des Dithmarscher Heimatdichters Klaus Groth zitierte der Vorsitzende in plattdeutscher Sprache einen kurzen Ausschnitt, um den Dithmarscher als Menschen in seiner Zeit in der Mitte des 19. Jahrhunderts näherzubringen und um sein Wesen, seinen Charakter und seine Eigenarten zu verstehen.

Die Rückfahrt nach Flensburg führte noch einmal durch die besondere Landschaft des Kohlanbaugebietes. 

Die Schatzmeisterin, Frau Renate Kunde, hatte die Fäden der Organisation fest in der Hand und trug somit zum Gelingen des Ausflugs bei.

Herr Kanstorf als 2. Vorsitzender dankte im Namen der Gruppe für den erlebnisreichen und gut vorbereiteten Ausflug.

Pünktlich erreiche die Gruppe bei untergehender Sonne den Ausgangspunkt Flensburg.

Der Vorstand