24.04.2024

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09.10.20 / Bauernregeln

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 41 vom 09. Oktober 2020

Bauernregeln

Oktober

Regen im Oktober – Sturm im Dezember – Warmer Oktober – kalter Februar. Sitzt das Laub fest an Zweig und Ästen, kommt der Winter mit starken Frösten. Bringt Oktober Frost und Wind, sind Januar und Februar gelind. Große Ameisenhaufen – viel Kälte. Auf Sankt Gall' (16.10.) bleibt die Kuh im Stall. Sankt Simon Jüd (Judas) (28.10.) bringt den Winter unner de Lüd. Oktobergewitter sagen beständig, der künftige Winter sei wetterwendisch. 





September 

Ist der 1. September, St. Aegidi, schön und rein, so wird's der ganze Winter sein. An Septemberregen ist dem Bauern sehr gelegen. Wie im September – so der März. Wenn de wilden Gäus to trecken anfäng, is de Winter in Antog. Gibt's viele Eicheln, gibt's Weihnachten viel Schnee. Geht der Hirsch nass in Brunft, kommt er trocken heraus. Mariä Geburt (8.9.) ziehn die Schwalben fort, bleiben sie aber da, so ist der Winter nicht nah. Nebelts an St. Kleophas (25.9.) wird der ganze Winter naß – Fallen die Eicheln vor Michaelis, kommt der Winter früh. Wenn die Zugvögel nicht ziehen vor Michaeli (29.9.), wirds nicht Winter vor Weihnachten. Der September ist der Mai des Herbstes. Wenn die Grille im September singt, so wird das Korn billig. Späte Rosen im Garten, schöner Herbst, und der Winter läßt warten. Jakobus in sonnenheller Gestalt, macht uns den Winter kalt. 

Aus Pommersches Heimatbuch