19.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
16.10.20 / organisierte kriminalität / Sicherheit wird zunehmend zur Privatsache / Immer mehr Clans drängen in die Wachdienst-Branche – Polizei verliert zahlenmäßig an Bedeutung

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 42 vom 16. Oktober 2020

organisierte kriminalität
Sicherheit wird zunehmend zur Privatsache
Immer mehr Clans drängen in die Wachdienst-Branche – Polizei verliert zahlenmäßig an Bedeutung
Bodo Bost

Bereits vor zwei Jahren haben drei AfD-Abgeordnete eine offizielle Anfrage an den Bundestag gerichtet und wollten wissen, wie die Verflechtungen zwischen Sicherheitsfirmen und dem Clanmilieu sind. Ebenfalls 2018 hat die „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ berichtet, wie tschetschenische kriminelle Banden sich im Sicherheitsgewerbe immer weiter ausbreiten und ihre Gewinne aus diesen Geschäften zunehmend in legale Unternehmen investieren. Schon der „Focus“ vom 16. Dezember 2015 hatte über enge Verbindungen zwischen kriminellen arabischen Familienclans und privaten Sicherheitsunternehmen berichtet. 

Einen besonderen Schnittpunkt zwischen organisierter Kriminalität und Sicherheitsunternehmen bildet die Türsteherszene. Nach einem Bericht der Berliner Zeitung „Der Tagesspiegel“ würden „Großfamilien und Rockerbanden darum kämpfen, in Klubs den Türsteher zu stellen, weil der, der am Eingang steht, auch entscheiden kann, welche Geschäfte, sprich Drogen, drinnen laufen. 

Massenzuwanderung als Türöffner

Private Sicherheitsunternehmen übernehmen immer bedeutsamere Aufgaben für die Sicherheit und Ordnung in Deutschland, sogar bei den Sicherheitsbehörden wie Bundeswehr und Polizei selbst, aber auch im Bereich der Luftsicherheit, der kerntechnischen Anlagen und der Asylantenunterbringung. 

Verfassungsschutz schaut weg

Vor allem die Massenzuwanderung von 2015/16 hatte dem Sicherheitsgewerbe in kürzester Zeit enorme Umsatzzuwächse in Millionenhöhe gebracht. Gesucht wurden vor allem Mitarbeiter mit arabischen Sprachkenntnissen. Im Jahr 2016 arbeiteten mit rund 265.000 offiziellen Mitarbeitern fast genauso viele private Sicherheitskräfte in Deutschland, wie bei allen Polizeidienststellen in Deutschland. Wenn man die Schwarzarbeiter mitrechnet, sind es bereits mehr. Die so wichtige innere Sicherheit liegt damit personell nur noch zur Hälfe in der Hand des Staates, obwohl dieser laut Verfassung ein Monopol auf die Sicherheit haben sollte. 

Bezeichnend ist, dass sich trotz dieser zunehmenden Bedeutung von privaten Sicherheitsunternehmen für die Sicherheit des Bundes und der Länder sowie der nachgewiesenen Verbindung der organisierten Kriminalität mit einigen Sicherheitsunternehmen sich das Bundesamt für Verfassungsschutz zumindest laut dem Verfassungsschutzbericht 2016 noch nicht mit diesem Milieu befasst.