19.04.2024

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16.10.20 / Kolumne / Randale

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 42 vom 16. Oktober 2020

Kolumne
Randale
Vera Lengsfeld

Jahrelang wurde das besetzte Haus in der Liebigstraße vom Berliner Senat nicht nur geduldet, sondern unterstützt. Anfang der 90er gab es sogar eine Art Mietvertrag mit der Stadt. Als das Haus von einem Privateigentümer übernommen wurde, machte er mit den Besetzern einen Vertrag mit sehr günstigen Bedingungen aus. Als der Vertrag vor zwei Jahren abgelaufen war, dachten die Besetzer nicht daran, auszuziehen. 

Der von ihnen gegründete Hausverein zog mit Hilfe befreundeter Anwälte vor Gericht und verzögerte eine Zeit lang die vom Besitzer geforderte Räumung. Dabei hatten sie die Unterstützung von roten und grünen Mitgliedern des Abgeordnetenhauses. Und die Zusammensetzung der Bewohner hatte sich stark verändert. Waren es Anfang der 90er noch hauptsächlich Studenten und EU-Ausländer, waren es zum Schluss Linksradikale. Immer wieder kam es im Umfeld des Hauses zu Randale, Sachbeschädigungen und Angriffen auf Polizisten und Ordnungskräfte. All das wurde von Berliner Politikern eher als Folklore denn als Angriff auf den Rechtsstaat und seine Organe behandelt. Die Reste der CDU waren schwach. Der einzige Politiker, der immer wieder auf die Gefahr aufmerksam machte, die vom linksextremen Projekt Liebig 34 ausging, Tom Schreiber, wurde von seinen Abgeordneten-Kollegen kaum unterstützt.

Nun wurde die Räumung endlich vollzogen. Sie ging professionell ab. Das lag an dem genau geplanten Einsatz. Mehr als 1500 Beamte, darunter auch Mitglieder eines Spezialeinsatzkommandos, beendeten das „anarcha-queer-feministische“ Hausprojekt. Die Bilder, die anschließend vom Inneren dieses Hauses öffentlich wurden, sind mit Leben auf der Müllhalde am treffendsten beschrieben.

Gleich nach der Räumung begann die Randale. Das Abfackeln von Autos, die systematische Zerstörung von Fensterscheiben werden als „erstaunlich ruhig“ beschrieben. Dabei gab es 132 Festnahmen wegen Landfriedensbruch und 19 verletzte Polizisten.