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16.10.20 / Griechenland / Die Wiege unserer Kultur / Mathematik, Philosophie und Theater – Die wissenschaftlichen Errungenschaften der alten Griechen wirken bis heute nach

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 42 vom 16. Oktober 2020

Griechenland
Die Wiege unserer Kultur
Mathematik, Philosophie und Theater – Die wissenschaftlichen Errungenschaften der alten Griechen wirken bis heute nach
Silvia Friedrich

Wer sich anschaut, was die Griechen schon in vorchristlicher Zeit an Schöpfungen auf vielen Gebieten geleistet haben, kann nur in Ehrfurcht erstarren. Die Historikerin und Kinderbuchautorin Carole Saturno hat gemeinsam mit der Illustratorin Emma Giuliani den großformatigen Prachtband „Griechenland“ herausgegeben. Dieses Buch mit luxuriösem Einband mit der fürstlich gestalteten Schutzgöttin Athene ist preisverdächtig. Sanfte Farben in zartem Blau und Gold locken den Betrachter, sich den vielen Kulturschätzen Griechenlands zu widmen. 

Nach einer kleinen historischen Einführung werden den Lesern in sieben Themenbereichen auf übersichtlichen Doppelseiten, die teilweise aufklappbar sind, folgende Kapitel nahegebracht: „Athen, 5. Jahrhundert vor Christus“, „Alltag in Athen“, „Die Agora und die Demokratie“, „Der Parthenon“, „Die Götter des Olymp“, „Krieg und Eroberungen“ und „Homers Heldenepen“. 

Alltagsleben in der Antike

Die Wissensfülle ist unerschöpflich. So werden Begriffe erklärt, Zusammenhänge erläutert, das griechische Alphabet nahegebracht und auf den letzten Seiten das „Griechische Erbe“ erläutert. Nicht jeder weiß, dass die Wiege unserer Demokratie, der Mathematik, des Theaters und der Philosophie in Griechenland beheimatet ist. Das Leben fand überwiegend im Freien statt, nur wohlhabende Familien nutzten Häuser, sogar mit einer zweiten Etage und Innenhof. Söhne wurden geschätzt zur Sicherung der Nachkommenschaft, Töchter eher weniger, und der Vater entschied, ob man sie nach der Geburt behielt. Jungen wurden verwöhnt, Mädchen galten als finanzielle Belastung.

Höhepunkt Parthenon

Den Höhepunkt im Buch bildet sicher die Doppelseite „Der Parthenon“. Dieser berühmteste griechische Tempel thront auf der Akropolis und enthält, wenn man ihn aufklappt, die Athena Parthenos, die Schutzgöttin in aufwendiger Gestaltung.

Dieses Kinderbuch gehört sicher zu den bisher am prächtigsten gestalteten Werken des renommierten Verlages. Völlig zu Recht, denn der Wiege unserer Kultur hat man mit diesem Kunstwerk eine denkwürdige Ehrung erwiesen. Außer direkt in dieses wunderbare Land zu reisen, gibt es wohl kaum eine schönere Art, sich dem Alten Griechenland zu nähern, als mit der eingehenden Betrachtung dieses fulminanten Werkes. 

Carole Saturno/Emma Guiliani (Illustr.): „Griechenland“, Gerstenberg Verlag, Hildesheim 2020, gebunden, 20 Seiten, 29 Euro