29.03.2024

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16.10.20 / Für Sie gelesen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 42 vom 16. Oktober 2020

Für Sie gelesen
Wolfgang Kaufmann

Trump-Bild zurechtgerückt

Über Donald Trump, den 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten, wird ungeheuer viel Negatives geschrieben, wobei die dabei angeführten „Informationen“ zumeist aus zweiter Hand stammen. Insofern ist es nur recht und billig, wenn gelegentlich auch einmal eine Publikation erscheint, welche von jemandem stammt, der Trump als Mensch und Politiker schätzt und in längerem persönlichen Kontakt zu ihm gestanden hat. Dies trifft auf Roy Douglas „Doug“ Wead in jeder Hinsicht zu: Sein Buch „Donald Trump“ ist das Werk eines wohlwollenden Vertrauten.

Der Bestseller-Autor Wead, der schon über sämtliche 44 US-Präsidenten vor Trump geschrieben hat und fünf davon auch persönlich kannte, genoss das Privileg eines einzigartig intensiven Zugangs zu Trump und dessen Familie beziehungsweise engstem Beraterkreis. Hierdurch kann er detailliert beschreiben, mit welchen innovativen, manchmal unerhörten Methoden Trump Politik betreibt und dabei letztlich auch extrem schwierige Herausforderungen meistert. Das ist kein Wiedergeben von „Küchenklatsch“, wie einige hochnäsige Rezensenten meinen, sondern eine höchst aufschlussreiche Darstellung des Arbeitsstils eines Präsidenten, dessen Wahlsieg der größte Überraschungserfolg in der gesamten amerikanischen Geschichte war. So hat die „New York Times“ Trumps Chance, ins Weiße Haus einzuziehen, noch am Tag seiner Wahl mit lediglich neun Prozent beziffert.

Ansonsten versucht Wead über weite Strecken, das völlig schiefe Bild von Trump geradezurücken, welches durch die schlechte Presse entstanden ist. Dabei geht er auch auf das Ausmaß der Kampagne gegen den jetzigen Präsidenten ein: 2016 unterstützten 249 Zeitungen in den USA Trumps Gegenkandidatin Hillary Clinton, während ganze 19 Blätter auf seiner Seite standen. Eines davon war der „Washington Examiner“, der am Ende des zweiten Amtsjahres des viel geschmähten Präsidenten vorrechnete, dass dieser bereits 289 seiner diversen Wahlversprechen erfüllt hatte. Diesem Thema widmet sich Wead ebenfalls ganz ausführlich. Dabei hebt er vier Punkte besonders hervor: Trump sei der erste Präsident in der jüngeren Geschichte der USA, der keinen eigenen Krieg angefangen habe; und die Amerikaner müssten ihm für die Schaffung von sechs Millionen neuen Arbeitsplätzen vor Ausbruch der Corona-Krise danken. Desgleichen gingen die Entschärfung des Konfliktes mit Nordkorea und die faktische Zerschlagung des Islamischen Staates auf sein Konto.

Weads Buch ist nicht nur Anhängern Trumps zur Lektüre empfohlen, sondern auch all jenen, die meinen, in undifferenzierter oder abfälliger Weise über diesen Präsidenten urteilen zu müssen. Und es liefert zahlreiche Anhaltspunkte dafür, dass eine Wiederwahl Trumps den USA deutlich mehr nützen würde als ein Machtwechsel im Weißen Haus zugunsten seines Widersachers Joe Biden.

Doug Wead: „Donald Trump. Die wahre Geschichte seiner Präsidentschaft“, FinanzBuch Verlag, München 2020, gebunden, 489 Seiten, 24,99 Euro