Kein deutscher Politiker stößt auf so viel scharfe Ablehnung bei den Bundesbürgern wie Angela Merkel (CDU). So eine Umfrage des INSA-Instituts im Auftrag des Journalisten Boris Reitschuster, der das Ergebnis auf seiner Seite „reitschuster.de“ veröffentlicht hat. Auf die Frage, welchen Politiker auf Bundesebene man am entschiedensten ablehne, gaben 20 Prozent Merkel an, knapp gefolgt von den AfD-Politikern Alexander Gauland (19 Prozent) und Alice Weidel (18 Prozent). In weitem Abstand folgen Jens Spahn (CDU) mit sieben sowie Saskia Esken (SPD), Robert Habeck (Grüne) und Andreas Scheuer (CSU) mit je fünf Prozent.
Reitschuster ging es darum, zu beweisen, wie sehr die Fragestellung den Anschein einer Umfrage beeinflussen kann. So, wie Merkel hier als die unbeliebteste Politikerin der Republik erscheine, erklimme sie bei anderer Fragestellung oftmals den Gipfel der Popularität.
Der Journalist, der viele Jahre Chef des Moskauer Büros des „Focus“ gewesen war, kritisiert in dem Zusammenhang eine andere Umfrage, die den Eindruck erwecken wollte, die Mehrheit der Deutschen begrüße die Aufnahme von Asylsuchern aus dem griechischen Lager Moria. Nicht nur die Fragestellung der Untersuchung sei seinerzeit manipulativ ausgefallen. Auch ergäben die ermittelten Zahlen in Wahrheit eine relative Mehrheit gegen die Aufnahme. Reitschuster empfiehlt, Umfragen generell „mit Vorsicht zu behandeln“. H.H.