27.04.2024

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23.10.20 / Kolumne / Einkaufsmeile versenkt

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 43 vom 23. Oktober 2020

Kolumne
Einkaufsmeile versenkt
Theo Maass

Erste Alarmzeichen der Geschäftsleute in der berühmten Friedrichstraße im Herzen Berlins lassen die verantwortlichen Grünen kalt. Nils Busch-Petersen, Chef des Einzelhandelsverbandes, weiß von einem Umsatzminus um 20 Prozent bei den Geschäften in der traditionsreichen Einkaufsmeile zu berichten, seitdem sie „autofrei“ ist. Einige Geschäftsinhaber beklagten sich bei den Hauptstadtmedien über weit höhere Einbußen. Die für Wirtschaft zuständige Senatorin Ramona Pop (Grüne) geht auf Tauchstation. 

Die ebenfalls grüne Verkehrssenatorin Regine Günther ließ ihre Sprecherin Dorothee Winden erklären: „Das Konzept wurde zwischen Land und Bezirk sowie mit den Anrainern abgestimmt.“ Sie behauptet, die Stimmung sei positiv. Dass die Verkehrssenatorin und der Bezirksbürgermeister von Berlin-Mitte, Günthers Parteifreund Stephan von Dassel, das Konzept abgestimmt haben, mag sein. Die Anwohner, insbesondere die Geschäftsinhaber, waren jedoch ebenso wie die drei Oppositionsparteien CDU, AfD und FDP gegen die „autofreie Friedrichstraße“. Lediglich radikal Autofahrer-feindliche Organisationen wie der „Fachverband Fußverkehr Deutschland“ oder das „Netzwerk fahrradfreundliche Mitte“ zeigten sich von den grünen Plänen begeistert. 

Aber deren Wunsch- und Traumwelt hat nichts mit der Realität zu tun. Dort mehren sich bereits die Zeichen des Niedergangs. Die unterirdische Passage zwischen Galerie Lafayette und Quartier 206 steht beispielsweise schon jetzt leer. Dass Bezirksbürgermeister und Verkehrssenatorin ihren „Modellversuch“ wie geplant bis zum 31. Januar 2021 weiterführen wollen, dürfte die Lage noch einmal spürbar verschlechtern. Den Gewerbetreibenden, den betroffenen Beschäftigten und der gesamten Einwohnerschaft wird auf diese Weise demonstriert, was sie mit einer Stimmabgabe für die Grünen bewirken.