Die Kreisgemeinschaft Goldap e.V. würdigt die Geschichte der Stadt aus Anlass ihres 450. Stadtjubiläums durch die Herausgabe eines besonderen „Gedenkbuchs“. Mit seinem Inhalt soll die Erinnerung an das 1945 Verlorene bewahrt und zugleich der Blick auf das danach Entstandene gerichtet werden. Es zeichnet das Bild einer damals wie heute lebendigen Kleinstadt, die seit dem Jahr 2000 den Titel einer Kurstadt tragen darf.
Besonderen Wert haben die Herausgeber darauf gelegt, es nicht bei der Wiedergabe des historischen Gerüstes der Stadtgeschichte in neuer Form zu belassen, sondern eine Erweiterung durch bisher nicht aufgegriffene Aspekte vorzunehmen.
Um neue Aspekte erweitert
Das zeigt sich sowohl in der erstmals vorgenommenen Texttranskription aus dem Stadtplan von 1608 einschließlich einer neuen Betrachtung zur ersten Beschreibung der Stadt als auch in der Wiedergabe der ersten Kirchenrechnung und personenbezogenen Auszügen aus dem Bürgerbuch einschließlich einer Gewerbe- und Berufsliste aus den Jahren 1835 bis 1854.
Sie erweitern den Blick auf die bekannte Stadtgeschichte ebenso wie jenen auf den noch während des Ersten Weltkrieges begonnenen Wiederaufbau der 1914/15 stark zerstörten Stadt.
Eine „Zeittafel Garnison” weist schließlich darauf hin, dass seit 1718 fast ununterbrochen auch Soldaten zum Stadtbild gehörten. Besonderes Interesse aber dürfte schließlich der Bericht über den bisher weitgehend unbekannten Aufenthalt Immanuel Kants in Goldap 1765 ebenso wecken wie die Aufnahme der 1855 gebildeten, stets überschaubar gebliebenen Jüdischen Gemeinde in das Gedenkbuch einschließlich deren Schicksal am Beispiel einer Arztfamilie.
„450 Jahre Goldap” wendet sich insofern nicht nur an die immer kleiner werdende Erlebnisgeneration, sondern an alle, deren Familiengeschichte in Goldap gründet sowie schließlich an jene, die ein anderer Anknüpfungspunkt mit der Stadt verbindet.Dieter Zeigert
Annelies und Gerhard Trucewitz: „450 Jahre Goldap“, 301 Seiten, DIN-A5-Format, mit zahlreichen Abbildungen verschiedener Art, 16,95 Euro zuzüglich Versand; zu beziehen über Kreisgemeinschaft Goldap verkauf@goldap.de oder Telefon (04142)3552, per Post über Patenschaftsmuseum, Harsefelder Straße 44a, 21680 Stade