05.05.2024

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30.10.20 / Ermittlungen / Die Spuren deuten stets auf den Kreml

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 44 vom 30. Oktober 2020

Ermittlungen
Die Spuren deuten stets auf den Kreml

Beim Einsatz von Kampfmitteln wie Polonium und Nowitschok liegt der Verdacht nahe, dass nur ein Staat involviert sein kann. Allerdings stellt niemand die Frage nach der Plausibilität der gegen Russland erhobenen Anschuldigungen.

Im Fall Nawalnyj stützt sich die Anklage in weiten Teilen auf die Recherchen der Onlineplattform Bellingcat. Und das, obwohl deutsche Sicherheitsbehörden, der Bundesnachrichtendienst (BND), das Bundeskriminalamt (BKA) und der Verfassungsschutz ermittelt hatten. Das kritisiert selbst die „Tagesschau“.

Bellingcat ist ein internationales Online-Recherchenetzwerk des britischen Netzaktivisten Eliot Higgins, das über ein Dutzend angestellte und 60 freie Mitarbeiter verfügt, die ihre Schlüsse aus frei verfügbaren Quellen im Internet wie Satellitenbildern, YouTube-Videos oder Fotodatenbanken ziehen. In allen Fällen, in denen Russland in Misskredit gebracht wurde, war Bellingcat involviert: Sie beschuldigten den Kreml, Chemiewaffen in Syrien einzusetzen, sich am Krieg in der Ost-Ukraine zu beteiligen und für den Abschuss von MH17 verantwortlich zu sein. Auch die Identifizierung von russischen Geheimdienstlern, die Sergej Skripal und seine Tochter vergiftet haben sollen, geht auf das Konto von Bellingcat. Im Fall des im Berliner Tiergarten getöteten Georgiers Selimchan Changoschwili kam der Hinweis auf russische Nachrichtendienste ebenfalls von den Netz-Aktivisten.

Ein FSB-Agent begeht in unmittelbarer Nähe zum Kanzleramt einen Mord und lässt sich erwischen? Ebenso stümperhaft ausgeführt wirken das Attentat auf den längst enttarnten Doppelagenten Skripal oder das auf den Oppositionspolitiker Nawalnyj. Solche Verbrechen schaden dem Ansehen Russlands nur. Ein Blick darauf, wie Bellingcat sich finanziert, bringt eine mögliche Erklärung. Unter anderem wird das Netzwerk von George Soros, der politische Revolutionen in Osteuropa unterstützt, und seiner Open Society Foundations finanziert.MRK