29.03.2024

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30.10.20 / Graun-Preis / Des Königs liebste Musiker

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 44 vom 30. Oktober 2020

Graun-Preis
Des Königs liebste Musiker
Helga Schnehagen

Während die Gebrüder Graun Musikfreunden heute kaum noch ein Begriff sind, waren sie zu Zeiten Friedrichs des Großen gefeierte Komponisten und Konzertleiter. Der preußische König ernannte Carl Heinrich (1704–1759), den jüngsten und noch bekanntesten der drei Brüder sowie späteren Gründer des Königlichen Opernhauses Unter den Linden, 1740 zum Hofkapellmeister. Johann Gottlieb (1703–1771) berief er im selben Jahr zum Königlich Preußischen Konzertmeister und Orchesterleiter in Berlin. Der Älteste, August Friedrich (1698/99–1765), wurde Domkantor in Merseburg. 

Geburtsort der Musiker ist das ebenfalls kaum bekannte kleine Wahrenbrück an der Schwarzen Elster. Um das Erbe der Komponisten und Musiker zu pflegen und gleichzeitig den Klassik-Nachwuchs zu fördern, wird seit knapp 20 Jahren im Elbe-Elster-Land im Zwei-Jahres-Rhythmus der mit insgesamt 14.000 Euro dotierte Gebrüder-Graun-Preis ausgelobt. Seine Beliebtheit reicht inzwischen weit über Europas Grenzen hinaus. Auch 2020 bewarben sich erneut Musiker aus 15 Nationen wie Australien, Kolumbien, Tadschikistan oder Chile. 

Die 19 besten Darbietungen der Gesangs- und Instrumentalsolisten sowie Ensembles werden am 6. und 7. November im Bürgerhaus des benachbarten Bad Liebenwerda unter Corona-Auflagen vor Publikum präsentiert. Neben Originalwerken der Graun-Brüder Carl Heinrich und Johann Gottlieb sind Stücke weiterer Vertreter der Berliner Klassik und ausgewählter sächsischer Zeitgenossen des 18. Jahrhunderts zugelassen, wobei mindestens eines der Werke von den Graun-Brüdern stammen muss. 

Höhepunkt ist das Preisträgerkonzert am 8. November um 10 Uhr. Weitere Informationen zum Programm und Erwerb von Eintrittskarten gibt es im Internet unter www.lkee.de/Leben-Kultur/Kultur, E-Mail: kulturamt@lkee.de oder Telefon (03535) 465105. Beim Wettbewerb ist der Eintritt frei, Karten für das Abschlusskonzert kosten 10 Euro.