23.04.2024

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30.10.20 / Für Sie gelesen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 44 vom 30. Oktober 2020

Für Sie gelesen

Kurz ist gut vernetzt

Sebastian Kurz von der Österreichischen Volkspartei (ÖVP) avancierte 2017 zum weltweit jüngsten amtierenden Regierungschef und sitzt nun nach einem kurzen Intermezzo zwischen Mai 2019 und Januar 2020 erneut im Wiener Bundeskanzleramt. Dort überstand er bisher auch die Corona-Krise, welche das Alpenland schwer heimsuchte und in heftige politische Turbulenzen stürzte. Warum sich Kurz selbst unter so widrigen Bedingungen halten kann, erklärt der Journalist Klaus Knittelfelder in seinem aufschlussreichen Buch „Inside Türkis“.

Kurz profitiere vor allem von der Geschlossenheit seines Machtzirkels, der aus zumeist jungen, extrem ehrgeizigen, hochprofessionellen und gegenüber dem Kanzler auch stets loyalen Neokonservativen bestehe. Zu diesen zählt Knittelfelder unter anderem die Kurz-Berater Gernot Blümel, Stefan Steiner, Markus Gstöttner, Harald Mahrer und Gerald Fleischmann, den Kabinettschef Bernhard Bonelli, den ÖVP-Pressesprecher Johannes Frischmann, Kurz’ Wahlkampfmanager Phi­lipp Maderthaner, den ÖVP-Generalsekretär Axel Melchior, den ÖVP-Fraktionschef August Wöginger und den Innenminister Karl Nehammer. Über die Biografien und politischen Agenden all dieser Personen sowie deren jeweiligen Platz im verzweigten Netzwerk rund um Kanzler Kurz gibt Knittelfelder detailliert Auskunft. 

Wolfgang Kaufmann

Klaus Knittelfelder: „Inside Türkis. Die neuen Netzwerke der Macht“, edition a, Wien 2020, gebunden, 224 Seiten, 22 Euro





Wie Pflege gut gelingt

Jeder wird einmal mit dem Älterwerden konfrontiert, sei es mit dem eigenen oder – wahrscheinlicher – mit dem der Eltern. Plötzlich geht vieles nicht mehr, was zuvor noch selbstverständlich war. Die Zeichen erkennen, einen Plan ausarbeiten und Unterstützung suchen: Oft sind Angehörige, aber auch die Pflegebedürftigen selbst, mit der Situation zunächst überfordert. 

Das Buch „Die Eltern im Alter begleiten“ will Hilfestellungen geben. Betroffene berichten, wie sie mit der neuen Situation umgegangen sind. Sie schreiben von Schuldgefühlen, Verzweiflung, Erschöpfungszuständen, aber auch von Lösungen. Zwischen den Kapiteln geben die Autoren praktische Ratschläge. Am Ende des Buchs gibt es in einer Art Lehrgang Empfehlungen für den Umgang mit Behörden und Ärzten. Wichtige Adressen werden genannt.MRK

Markus Deggerich/Susanne Weingarten (Hg.): „Die Eltern im Alter begleiten. Planen, helfen, pflegen –und sich selbst vor Überforderung schützen“, DVA Spiegelbuch, München 2020, gebunden, 272 Seiten, 20 Euro