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30.10.20 / Stimmen zur Zeit

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 44 vom 30. Oktober 2020

Stimmen zur Zeit

Mit der Aussage in der Sendung von Talkmaster Markus Lanz (ZDF, 21. Oktober), „Alltagsmasken“ seien weitgehend wirkungslos, hat der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, große Wellen geschlagen. Hier sein Originalzitat:

„Ich bin überzeugt, weil es tatsächlich auch keine wissenschaftliche Evidenz (unzweifelhafte Erkenntnis, d. Red.) darüber gibt, dass die (Alltagsmasken) tatsächlich hilfreich sind, schon gar nicht im Selbstschutz, wahrscheinlich auch nur ganz wenig im Schutz (davor), andere anzustecken. Das ist ein gewisser mechanischer Schutz, der da besteht, aber die Viren werden dadurch nicht aufgehalten ... Ich finde, dass wir darüber nachdenken dürfen in dieser Gesellschaft, ob die Vermummung und sich vermummt gegenüberzutreten ein Standard werden soll und muss.“





Hans-Jürgen Papier, von 2002 bis 2010 Präsident des Bundesverfassungsgerichts,  warnt im Gespräch mir der „Neuen Zürcher Zeitung“ (20. Oktober) vor unverhältnismäßigen Freiheitsbeschneidungen im Zusammenhang der Pandemie-Bekämpfung:

„Es kann nicht sein, dass nur medizinisch-virologische und statistische, nicht aber auch verfassungsrechtliche Argumente berücksichtigt werden. Das verfassungsrechtlich legitime Anliegen, die Gesundheit und das Leben der Bevölkerung zu schützen, berechtigt nicht zu Freiheitseinschränkungen jedweder Art.“





Der israelische Historiker Yuval Noah Harari warnt im Gespräch mit „t-online“ (23. Oktober) davor, dass die Überwachungsmaßnahmen, die im Kampf gegen Corona ergriffen und von den meisten Menschen akzeptiert wurden, in eine böse Zukunft führen könnten:

„Wir sind heute in der Lage, die perfekte Diktatur zu errichten. Es wäre ein autoritäres Regime, wie es dieser Planet noch nicht gesehen hat. Eine Diktatur, die schlimmer wäre als Nazideutschland oder die Sowjetunion unter Josef Stalin, ist heute denkbar ... die neuen Technologien des 21. Jahrhunderts machen das nun möglich. Man braucht keinen Spion mehr auf der Straße, der die Menschen überwacht. Stattdessen gibt es Kameras, Mikrofone oder Sensoren.“





Der französische Intellektuelle Pascal Bruckner hegt gegenüber der „FAZ“ (27. Oktober) starke Zweifel, ob Präsident Emmanuel Macron mit seiner Kampfansage an den radikalen Islam viel erreichen wird:

„Meine Sorge ist, dass man das Phänomen in dem Moment entdeckt, wo es schon zu spät ist. Einem beträchtlichen Teil der jungen Muslime in Frankreich, ungefähr 30 Prozent, ist die Scharia wichtiger als die Gesetze der Republik. Der politische Islam hat seine Netzwerke seit 30 Jahren in Frankreich und Europa ungehindert ausgebaut.“





Wort der Woche

„Eine Umkehr scheint mir erst da möglich, wo das imaginierte Opfer zugunsten höherer Werte ein tatsächliches persönliches Opfer verlangt.“

Alexander Meschnig, auf dem Blog der PAZ-Autorin Vera Lengsfeld (23. Oktober) zum deutschen Polit-Moralismus