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06.11.20 / Mord an Samuel Paty / Die Schere im Lehrerkopf / Präsident des Lehrerverbands warnt davor, dass sich der radikale Islam an deutschen Schulen ausbreitet

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 45 vom 06. November 2020

Mord an Samuel Paty
Die Schere im Lehrerkopf
Präsident des Lehrerverbands warnt davor, dass sich der radikale Islam an deutschen Schulen ausbreitet
Peter Entinger

Die Ermordung eines Lehrers in Paris durch einen tschetschenischen Moslem hat auch die deutschen Schulen erreicht. „Als Vertreter der deutschen Lehrkräfte sind wir entsetzt über diesen Mord an einem französischen Kollegen, dem nichts anderes zum Verhängnis geworden ist, als dass er seine Pflicht erfüllt hat, nämlich Kindern und Jugendlichen die Werte der Demokratie, Meinungsfreiheit, Menschenwürde und Toleranz zu vermitteln und näher zu bringen“, äußerte sich der Vorsitzende des Deutschen Lehrerverbandes Heinz-Peter Meidinger.

„Auch wenn wir es in Deutschland Gott sei Dank nicht mit so einem fürchterlichen Mord zu tun haben, gibt es doch das Problem, dass Lehrkräfte zunehmend Druck ausgesetzt und eingeschüchtert werden“, mahnte Meidinger und erklärte, dass der Druck  vor allem in Brennpunktschulen mit einem hohen Anteil von Schülern mit einem muslimischen Immigrationshintergrund sehr hoch sei. Lehrer würden beispielsweise aufgefordert, Themen wie den Nahostkonflikt oder Israel nicht im Unterricht zu behandeln. 

„Lehrkräfte trauen sich an manchen Schulen nicht mehr, einen Film wie ,Schindlers Liste‘ zu zeigen. Sie bekommen Druck von den Eltern, aber auch von Schülern. Da entsteht bei manch einem schon eine Schere im Kopf“, fügte der Verbandsvorsitzende hinzu. 

Er verwies weiterhin auf Probleme mit der Kunst- und Meinungsfreiheit während des Unterrichts, etwa im Hinblick auf die Mohammed-Karikaturen. „Davon lassen diese (die Lehrer) dann lieber die Finger. Wenn Lehrer zu politisch und geschichtlich sensiblen Themen Stellung nehmen, müssen sie damit rechnen, Druck zu bekommen.“ Dies führe zu einem Klima der Angst. Bei dem Opfer in Paris handelte es sich um einen Geschichtslehrer, der mit seinen Schülern das Thema Meinungsfreiheit behandelt und dabei auch Karikaturen des islamischen Religionsstifters Mohammed gezeigt hat. 

Kritisch äußert sich der Verbandspräsident aber auch über die sogenannten Meldeportale, die von der AfD unter anderem in Mecklenburg-Vorpommern eingeführt wurden. „Diese sollen dazu führen Lehrkräfte einzuschüchtern und an den Pranger zu stellen. Werteerziehung und Demokratieunterricht dürfen nicht zur Mutprobe für Lehrkräfte werden“, sagte Meidinger. Das Portal wurde in dem nördlichen Bundesland mittlerweile verboten.

Korrektur: In Nummer 43 haben wir den AfD-Politiker Sebastian Wippel irrtümlich als Oberbürgermeisterkandidat in Cottbus bezeichnet. Wippel hat natürlich in Görlitz kandidiert. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen. Die Redaktion