Berlin hat ein massives Islamismus-Problem, auch wenn die Politik sich weigert, das anzuerkennen. Nach der Enthauptung des Lehrers Samuel Paty rief die Berliner Schulsenatorin Scherer dazu auf, in den Schulen eine Gedenkminute abzuhalten. Schon im Vorfeld gab es massive Bedenken, ob so eine Schweigeminute durchführbar sei. Dabei wurden nebenbei Informationen vermittelt, die man sonst in den Haltungs-Medien selten findet.
Plötzlich las man von der Sorge, dass muslimische Schüler von ihren Eltern oder in ihrem Umfeld, zu dem auch die Moscheen gehören, mehr Wut über das Zeigen der Mohammed-Karikaturen als Betroffenheit über den Mord vermittelt bekämen. Es ist das indirekte Eingeständnis, dass sich Parallelgesellschaften mitten unter uns gebildet haben, die unseren Lebensstil und unsere Werte ablehnen. Das wird auch auf Berlins Straßen immer sichtbarer.
Am Herrmannplatz und vor der Französischen Botschaft, wo Blumen und Fotos von Paty als Zeichen der Trauer um den Lehrer abgelegt worden waren, gab es Spontandemos, die den Mord an dem Lehrer guthießen. Vor der Botschaft wurde für den Mörder gebetet. Es ist nicht berichtet worden, dass die Polizei in beiden Fällen eingeschritten sei. Kleinere Übergriffe mit mutmaßlich islamistischem Hintergrund werden verharmlost. Wenn „S-Bahn-Pöbler“ Fahrgäste angreifen, in der U-Bahn ein Passagier mit dem Tod bedroht wird, wenn am Gesundbrunnen-Center 20 Männer zwei Passanten bei einem „Streit“ mit Messern verletzen, ein Mann in Neukölln mit der Machete bedroht wird, werden keine näheren Angaben zu den Tätern gemacht, die ohnehin entkommen konnten.
Dass eine Schweigeminute eine heikle Angelegenheit ist, wissen alle Lehrer, die bei ihren Schülern Beifall für die Attentäter vom 11. September 2001 erlebt haben und Verständnis für die Männer, die ihre Schwester Hatun Sürücü wegen ihres „westlichen Lebensstils“ am 7. Februar 2005 ermordeten. Derart massiv war damals die Unterstützung für die Mörder, dass dies den Ausschlag gab, das Fach Ethik in Berlin verpflichtend einzuführen. Es hat nicht viel genutzt.
