23.04.2024

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13.11.20 / Porträt / Obama auf Weiblich

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 46 vom 13. November 2020

Porträt
Obama auf Weiblich
H. Tews

In einer „Simpson“-Folge träumt Serienheld Bart, dass seine Schwester Lisa im Jahr 2030 erste US-Präsidentin sein wird. So lange muss man vielleicht nicht warten, bis sich der Traum so mancher Feministen erfüllt, dass endlich eine Frau das Land regiert. Was Hillary Clinton nicht geschafft hat, könnte Kamala Harris schon 2025 erreichen. Denn als künftige Vizepräsidentin der USA liegt sie auf der Lauer fürs höchste Amt, da der künftige US-Präsident Joe Biden bereits angekündigt hat, keine zweite Amtszeit anzustreben. 2025 wäre er dann 82 Jahre alt.

Für Harris wäre das ein kleiner Schritt, aber ein großer Sprung für die antirassistisch- und frauenbewegten USA. Dank der „Black Lives Matter“- und „MeeToo“-Bewegung hat sie das Potential, zu einer ähnlichen Ikone für die linksdominierten Medien zu werden wie Barack Obama.

Die 1964 im kalifornischen Oakland geborene Juristin bezeichnet sich trotz ihres auffallend hellen Teints selbst gerne als Schwarze, weil ihr Vater, ein in Stanford lehrender Wirtschaftsprofessor, aus Jamaika und ihre als Brustkrebsforscherin tätig gewesene Mutter aus Indien stammt. Doch es kommt nicht auf das Äußerliche an, sondern darauf, wie es innen aussieht. Und da gleicht sie ziemlich den „alten, weißen Männern“ des US-Establishments. Selbst aus wohlhabenden Verhältnissen stammend wird sie die Agenda der Milliardärsschicht nie aus dem Blick verlieren und die der sozial Vernachlässigten kaum in den Blick nehmen.

Als sie 2004 Bezirksstaatsanwältin von San Francisco wurde, trat sie noch als Gegnerin der Todesstrafe an. Später vertrat sie eine harte Linie bei kleinsten Gesetzesverstößen – auch gegen Schwarze. Mit Harris erscheint altes Denken im neuen Gewand. Da kann man gleich Trickfilmfigur Lisa Simpson wählen.