19.04.2024

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13.11.20 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 46 vom 13. November 2020

Leserforum

Er war auch ein Vorbild

Zu: Nur Gutes über Oppermann (Nr. 44)

Herrn Oppermann habe ich nicht persönlich gekannt, war auch nicht mit ihm verschwägert oder verwandt. Aber diese Kritik (hinter vorgehaltener Hand) finde ich trotzdem unangemessen und bedenklich. Herr Oppermann war sicherlich nicht unfehlbar, aber ich glaube, dass er trotz aller menschlichen Schwächen für viele andere Politiker ein Vorbild gewesen sein dürfte.

Dass Herr Oppermann den damaligen Innenminister Friedrich (CSU) durch seine Information an die Presse „ans Messer“ lieferte, ist eine starke bildhafte Übertreibung, die er bestimmt nicht beabsichtigt hatte. Es war schließlich Herr Friedrich selbst, der gegen „Dienstvorschriften“ verstieß. Aber gottlob gab es damals noch Minister, denen es wichtiger war, „Schaden vom Volk“ abzuwenden, als ihre eigene Karriere zu retten.

Außerdem dürfte allgemein bekannt sein, dass Politiker, wenn sie fallen, nicht ins Bodenlose fallen, sondern in der Regel sehr behutsam aufgefangen werden.

Vielen war auch bekannt, dass Herr Oppermann Christ war und das in seinem Leben umzusetzen versuchte. Aber auch Christen machen Fehler, die dann aber an „die große Glocke“ gehängt werden. Unser Urteil über einen Menschen ist nicht maßgebend, es gibt aber einen „Anderen“, vor dem wir alle einmal Rechenschaft ablegen müssen. 

Gerhard Kurz, Alfeld






Die „stade“ Corona-Zeit

Zu: Hütchenspieler (Nr. 44)

In Corona-Deutschland dürfte ein unkontrollierbarer Lockdown-Orkan ziemlich eiskalt über unsere Köpfe hinwegbrausen, der jeden Hoffnungsschimmer ausblasen könnte. In Bayern steht dazu der Corona-Katastrophenfall auf dem Plan, vorsorglich wurden deshalb schon viele Schulen dichtgemacht. Die drei Kampfhähne der CDU wollen daher ganz kurzfristig nicht weiter balzen und von der Bildfläche verschwinden. Die Profifußballer, die anscheinend gegen alles immun sind, die bleiben uns, und spuken weiterhin in den menschenleeren Kickarenen herum. Falls sich irgendwann einmal die Lage beruhigen sollte, dann wird die „stade Zeit“ (stille Adventszeit, d. Red.) ausgerufen, da Weihnachten bereits vor der Türe steht.

 Klaus P. Jaworek, Büchenbach 






Südtirol wird ignoriert

Zu: Eine bleibende Wunde (Nr. 43)

In diesen Tagen kann man in den gängigen Medien die US-Wahl unmöglich ignorieren. Sind aber Wahlen oder brisante politische Themen in Südtirol im öffentlichen Blickpunkt, so hört man davon in der Bundesrepublik einfach nichts. Welche Schande! Südtirol mit seiner bis heute mehrheitlich deutschsprachigen Bevölkerung interessiert politisch hierzulande scheinbar kaum jemanden. Das bis heute bestehende Auseinanderreißen Tirols wird geflissentlich ignoriert. Interessiert man sich politisch für Südtirol, so muss man wirklich recherchieren, in unseren staatlichen Medien gibt es kein Südtirol. 

Dank an die PAZ für wieder einmal einen glänzenden Artikel über die Südtirol-Problematik! 

Alexander Müller, Markt Schwaben






Schlag ins Gesicht

Zu: Geplante Zersetzung (Nr. 42)

Wir sind empört über diese Maßnahme, die Gedenkstätte in Berlin-Hohenschönhausen zu diskreditieren. Man kann es nicht glauben, dass die Zeitzeugen praktisch einen Schlag ins Gesicht erleiden. 

Wir selbst sind bei Führungen, auch mit unserem Enkel, dabei gewesen und haben erlebt, wie viele Besucher zum Teil aus Schweden oder den Niederlanden sehr interessiert und entsetzt den Erlebnissen der Zeitzeugen gefolgt sind. Uns läuft noch immer ein Schauer über den Rücken beim Gang durch die Kellerräume, sprich Folterkammern der Stasi, genannt U-Boot. Dies alles durch eine Aktion des Herrn Lederer (des Berliner Kultursenators von den Linken, d. Red.) mit Füßen zu treten, ist abscheulich und verwerflich. Wo bleiben die Stimmen der Gerechtigkeit? 

Siegfried und Elsbeth Lützkendorf, Berlin






zum Polen gemacht

Zu: Dem Senat absolut gleichgültig (Nr. 41)

Die Ignoranz des rot-rot-grünen Berliner Senats im Umgang mit dem Schicksal der Heimatvertriebenen war für mich nicht neu. So hat der Verband der Volks- und Raiffeisenbanken (18,5 Millionen Mitglieder) mit seiner Programmierfirma Fiducia & GAD IT AG meine persönlichen Stammdaten – Geburt 1939 in Köslin –dem Geburtsland Polen und der Her-kunftsstaatsangehörigkeit polnisch zugeordnet. Man fragt sich, ob diese Geschichtsvergessenheit, mit der man die Gefühle aller Heimatvertriebenen verletzt, fehlende Kenntnis oder Absicht ist.

Peter Martenka, Dortmund






Geschichtsvergessene feier

Zu: Geschichtsvergessen (Nr. 40)

Es ist verdienstvoll, auf die Ungeheuerlichkeit des bewussten Vergessens des deutschen Ostens durch die Politik hingewiesen zu haben. Kein Volk dieser Welt geht so mit seiner Geschichte und der Erinnerung an seine Vergangenheit um.

Dieser Kultur des Todes entspricht das historische Narrativ, dass das deutsche Volk die Schuld an der Geschichte der ersten Hälfte des 20.Jahrhunderts trägt, obwohl ein der Wahrheit verpflichteter Historiker weiß, dass eine historische und politische Entscheidung immer nur aus ihrem Kontext heraus verstanden und beurteilt werden kann, das heißt, dass die Feststellung der Annexion Ostdeutschlands durch Polen und die Sowjetunion eine „schmerzliche Folge“ der Geschichte des Dritten Reichs gewesen sein soll. Tatsächlich ging es den Siegern des Zweiten Weltkrieges nicht um das Hitler-Regime, sondern um die historische Existenz Deutschlands. 

Deshalb wurden die Ostdeutschen aus ihrer Heimat vertrieben, millionenfach ermordet, um vollendete Tatsachen zu schaffen, und die Frauen geschändet, mit anderen Worten: Es war ein Genozid und das zweite Menschheitsverbrechen des 20. Jahrhunderts. 

Nach diesem Zivilisationsbruch in der modernen Geschichte, nach dieser territorialen, dann „kulturellen, historischen und geistigen Amputation“ Ostdeutschlands aus der Geschichte Deutschlands nach 1945 wurde Ostdeutschland „dem Vergessen anheimgegeben“, das heißt die Ostdeutschen um ihre Geschichte betrogen und so in eine zweite Vertreibung getrieben.

Der deutsche Staat des 21. Jahrhunderts verrät die Geschichte Ostdeutschlands, weil er „auf das zu Deutschland gehörende kulturelle Erbe des Deutschen Ostens verzichtet“. Deshalb sind diese Feiern zum 3. Oktober „geschichtsvergessen“ und im Hinblick auf unsere große Geschichte unwürdig, verletzend und verstörend. 

Klaus Fleischmann, Kaarst






Alles schon vorhergesagt

Zu: Grüne Konflikte (Nr. 44)

Im Jahre 1980 äußerte der damalige Bundeskanzler Helmut Schmidt: „Wer die Grünen wählt, der wird sich später mal bitterste Vorwürfe machen.“ Wenn man heute, nach 40 Jahren, sieht, welche Ziele insbesondere die Jugendorganisation der Grünen anstrebt („Abschaffung Deutschlands“!), der möge hinterher, wenn die Partei einmal die politische Landschaft dominiert und wir Deutschland nicht mehr wiedererkennen werden, nicht sagen, er/sie habe nicht gewusst, was da auf uns zukommen würde. 

Wolfgang Reith, Neuss