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13.11.20 / versunkene welten / Hochkultur der Eiszeit entdeckt? / Der britische Journalist Graham Hancock fand bei Tauchgängen auf dem Meeresgrund Spuren, die auf 13.000 Jahre alte Metropolen hindeuten

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 46 vom 13. November 2020

versunkene welten
Hochkultur der Eiszeit entdeckt?
Der britische Journalist Graham Hancock fand bei Tauchgängen auf dem Meeresgrund Spuren, die auf 13.000 Jahre alte Metropolen hindeuten
Wolfgang Kaufmann

Im Jahr 2002 veröffentlichte der britische Journalist Graham Hancock ein monumentales Buch über uralte Metropolen auf dem Meeresgrund, welche vor etwa 13.000 Jahren entstanden und vor rund 11.600 Jahren versunken seien. Danach brauchte es 17 Jahre, bis sich hierzulande ein Verlag fand, der das Werk auf Deutsch herausbrachte. Dieses trägt nun den Titel „Unterwelt“ und beschreibt Hancocks Tauchgänge und Recherchen vor Tranquebar-Poompuhar, Mahabalipuram und Dvaraka beziehungsweise im Golf von Khambhat an der Südost- und Nordwestküste Indiens, im Mittelmeer rund um Malta und vor der ägyptischen Hafenstadt Alexandria sowie im Bereich zwischen den japanischen Inseln Okinawa und Yonaguni. Überall dort finden sich unter Wasser große steinerne Strukturen von ganz offensichtlich künstlicher Natur.

Inspiriert durch die Arbeiten Charles Hapgoods vertritt Hancock schon seit Längerem die These, dass es eine verschollene eiszeitliche Hochkultur gegeben haben müsse, die dann im Zuge apokalyptischer Naturkatastrophen untergegangen sei, wovon nicht zuletzt auch die zahlreichen Sintflut-Mythen rund um die Welt kündeten. Deshalb betrachtet Hancock die von ihm selbst vor Ort untersuchten unterseeischen Ruinenfelder, Steinkreise, Riesenmegalithen, Skulpturen und „Fahrspuren“ als Relikte dieser Zivilisation.

Und das ist natürlich „politisch unkorrekt“, was erklärt, warum das Buch so lange brauchte, bis es in Deutschland erscheinen konnte: Angenommen, Hancock hat recht, dann waren viele spätere Hochkulturen, die als schöpferische Leistung diverser afrikanischer, amerikanischer und asiatischer Völker gelten, lediglich Nachlassverwalter dieser einen archaischen Ur-Zivilisation.

Doch die Argumente des Briten sind schwer von der Hand zu weisen. Wie schon in seinem ebenfalls akribisch recherchierten Buch „Die Magier der Götter“ verweist er auf eine Vielzahl von Tatsachen, die beweisen, dass die orthodoxen Lehren von der Ur- und Frühgeschichte der Menschheit teilweise nicht stimmen. Wobei neben den bisher von der Forschung weitgehend ignorierten Ruinen am Meeresgrund auch diverse archäologische Zeugnisse auf dem Festland stutzig machen, weil die ohne die Annahme einer eiszeitlichen Ursprungskultur historisch gesehen im „luftleeren Raum“ schweben würden. Hierauf geht Hancock ebenso ausführlich ein wie auf einige bisher nicht ausreichend gewürdigte Sintflut-Überlieferungen aus Süd- und Ostasien.

Graham Hancock: „Unterwelt. Antike Metropolen auf dem Meeresgrund: Die geheimnisvollen Ursprünge der Zivilisation“, Kopp-Verlag, Rottenburg 2019, gebunden, 1196 Seiten, 29,99 Euro