Im Kampf gegen die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) spielen Sicherheitszonen eine entscheidende Rolle. Mit deren konsequenter Einrichtung hat es die Tschechische Republik binnen eines Jahres geschafft, die Tierseuche auf ihrem Staatsgebiet auszurotten. 

Hierbei gilt im Prinzip folgendes Schema: Um die Fundorte infizierter Wildschweinkadaver wird zunächst eine Kernzone von rund sechs Kilometern Durchmesser eingerichtet und mit undurchlässigen Elektrozäunen versehen. Dieses Gebiet darf weder betreten noch bejagt werden, damit die mutmaßlichen Virenträger sich sicher fühlen und nicht weiterziehen. Dann wartet man darauf, dass der Erreger bewirkt, dass die infizierten Tiere allesamt an ihm sterben. Anschließend gilt es dann, die Überreste fachgerecht zu entsorgen und dabei jedwede Kontaminierung des Bodens und Grundwassers auszuschließen.

Um die Kernzone herum entsteht eine erweiterte Gefahrenzone mit 30 Kilometern Durchmesser sowie eine Pufferzone mit 60 Kilometern Durchmesser. Hier sollen möglichst viele Wildschweine abgeschossen werden. Das dient einerseits der Verhinderung von Kontakten zwischen den Tieren in den beiden äußeren Sicherheitsbereichen und andererseits lässt sich damit auch das Weiterwandern unterbinden. Zur Erreichung des letztgenannten Zweckes kann ratsam sein, zusätzlich die wild lebenden Rüsseltiere reichlich zu füttern, um sie so an ihre Reviere zu binden.

Aus der Sicht von Wildschweinkennern wie Torsten Reinwald vom Deutschen Jagdverband versprechen diese Maßnahmen den nachhaltigsten Erfolg. Deswegen empfehlen sie dringend, sich am Vorgehen der Tschechen zu orientieren. Dahingegen halten sie den geplanten oder bereits vollendeten Bau von Zäunen entlang politischer Grenzen für wenig zielführend. Solange es darin im Bereich von Straßen, Flüssen, Kanälen und Bahngleisen Lücken gebe, würden die Wildschweine diese auch finden und passieren.W.K.