27.04.2024

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20.11.20 / Meldungen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 47 vom 20. November 2020

Meldungen

EZB plant Bad Bank

Frankfurt am Main – Nach den Planungen der EU-Kommission zur Einführung einer gemeinsamen Einlagensicherung für Sparer laufen nun Vorbereitungen für ein weiteres umstrittenes Projekt. Bei der Europäischen Zentralbank (EZB) ist eine Projektgruppe gegründet worden, die Vorbereitungen für die Gründung einer europäischen Sammelstelle für notleidende Kredite treffen soll. Der oberste Bankenaufseher der Euro-Zone, der Italiener Andrea Enrica, hat zudem einen Verbund von Abwicklungsplattformen vorgeschlagen. Diese sollen den Banken ihre notleidenden Kredite abnehmen und am Markt weiterverkaufen. Dabei will Enrica die Finanzierung mit europäischen Mitteln unterstützen. Die Bankenaufsicht der EZB geht derzeit von 503 Milliarden Euro an faulen Krediten bei den Banken der Eurozone aus. Die Bankenaufseher fürchten, dass auf die Banken durch pandemiebedingte Unternehmenspleiten eine Welle an Kreditausfällen zukommt.N.H.





Italien beendet Hilfen im März

Rom – Nach einem Pandemie-Hilfspaket über fünf Milliarden Euro im Oktober hat Italiens Regierung in der ersten Novemberwoche nochmals Stützungsmaßnahmen im Volumen von zwei Milliarden Euro beschlossen. Die Maßnahmen sollen vor allem der Gastronomie und der Tourismusbranche helfen. Bis zum März verlängert hat die Regierung auch einen Kündigungsstopp in der Wirtschaft samt Kurzarbeitsgeld. Gewerkschaftsvertreter, aber auch Unternehmerverbände warnen inzwischen vor einer großen Kündigungswelle und der Schließung Hunderttausender Betriebe, sobald der Kündigungsstopp ausläuft. Donatella Prampolini vom Unternehmerverband Confcommercio schätzt, dass bis zu 270.000 Betriebe aufgeben müssen, wenn ab März die staatlichen Hilfen eingestellt werden. Für die im Oktober und November beschlossenen Mehrausgaben musste der italienische Staat seine Verschuldung weiter erhöhen und auch auf EU-Hilfen zurückgreifen.N.H.





Banken droht ein Sturm

Frankfurt am Main – Der Vizepräsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Luis de Guindos, hat die Banken der Euro-Zone aufgefordert, sich auf einen Sturm von Kreditausfällen infolge der Corona-Restriktionen einzustellen. Die Institute sollten ihre Puffer zur Abfederung von Verlusten dafür einsetzen, den durch eine Pleitewelle zu erwartenden massenhaften Ausfall von Krediten abzufangen. Gleichzeitig sollen die Häuser aber ihre Kreditvergabe an die Wirtschaft nicht zurückfahren. Dafür haben die Aufseher die Kapitalanforderungen, also die Standards für die finanzielle Stabilität der Geldinstitute, bereits gesenkt. So schlittern die Banken in einen Teufelskreis. Ihre Festigkeit wankt, dennoch werden sie von der Politik, auf deren Unterstützung sie seit der Finanzkrise angewiesen sind, zu riskanten Manövern gedrängt. H.H.