23.04.2024

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20.11.20 / Bürgerprojekt / Leuchtfiguren gegen die Tristesse / In Allenstein laufen Arbeiten zum Umbau des ehemaligen Schlachthofs und der Dragonerkaserne

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 47 vom 20. November 2020

Bürgerprojekt
Leuchtfiguren gegen die Tristesse
In Allenstein laufen Arbeiten zum Umbau des ehemaligen Schlachthofs und der Dragonerkaserne
Dawid Kazanski

In den Parkanlagen von Jakobsberg, in denen sich einst das Abstimmungsdenkmal befand, gibt es seit Kurzem riesige Lichtilluminationen. Es ist ein Ergebnis der Bürgerbeteiligung, bei der die Bürger aufgerufen sind, über Haushaltsausgaben für öffentliche Projekte abzustimmen. Die Leuchtfiguren sind ein Projekt, über das im Rahmen des Allensteiner Bürgerhaushalts 2019 abgestimmt wurde. Sie haben über 32.000 Euro gekostet. 17 prächtige Lichtfiguren, die bei Einbruch der Dunkelheit am Teich leuchten, sind die Attraktion des Stadtteils. Abends tifft man dort oft Familien mit begeisterten Kindern an. Das Projekt heißt „Lasst uns zurückgehen in vergangene Zeiten“. Die leuchtenden Gestalten erinnern in ihrem Erscheinungsbild an die 1920er Jahre und sie sollen daran erinnern, dass die Grünanlagen damals eines der beliebtesten Ziele der Allensteiner für Spaziergänge waren. 

Die leuchtenden Figuren flanierender Damen und Herren bringen nun ein bisschen Optimismus in die triste Zeit der Corona-Krise. Anfang November wurden die Ergebnisse der Abstimmung im Rahmen der Bürgerbeteiligung bekannt gegeben. Nun steht fest, welche Ideen zur Entwicklung der städtischen Infrastruktur aus städtischen Haushaltsmitteln finanziert werden. 17.000 gültige Stimmen waren abgegeben worden. Insgesamt standen anderthalb Millionen Euro für die Realisierung der eingereichten Ideen zur Verfügung. 

Auf einer Pressekonferenz sagte der Stadtpräsident Piotr Grzymowicz: „Ich danke den Bewohnern für ihre Aktivität sowohl bei der Einreichung der Projekte als auch bei der Stimmabgabe ... Die Beteiligung war etwas geringer als im Vorjahr, aber die Situation, in der wir uns befinden, ist völlig anders. Dennoch hat die Abstimmung bestätigt, dass viele Menschen nach wie vor an Entscheidungen über ihre Stadt mitwirken wollen und das ist sicherlich eine große Freude.“ 

Eines der beliebtesten städtischen Projekte war die „Bildungsökoterrasse“. Es handelt sich um einen Vorschlag zur Umgestaltung des an das Olympische Rugby-Stadion angrenzenden Geländes. Die Terrasse soll vor allem von Schul- und Vorschulkindern sowie Jugendlichen zu Bildungszwecken und auch von den restlichen Stadtbewohnern zu Erholungs- und Integrationszwecken genutzt werden. 

Dieser einzigartige Ort in unmittelbarer Nähe des Flusses Alle soll Kinder und Jugendliche im Schulalter dazu ermutigen, in Begleitung ihrer Lehrer Biologie, Geografie oder Ökologie an der frischen Luft zu lernen. Es sind auch kulturelle Veranstaltungen dort geplant. 

Des Weiteren fand ein Projekt zur Einrichtung eines Fahrradspielplatzes, eines  sogenannten Pumptracks, Gefallen bei den Städtern. Die neue Freizeitanlage soll dank einer wohlgeformten Fahrradbahn sicheres Fahren bei verschiedenen Geschwindigkeiten ermöglichen. Die Strecke soll sowohl von Familien mit Kindern und von Sportbegeisterten als auch von Profis genutzt werden. 

Aus den Mitteln des Bürgerhaushalts soll auch eine spezielle Drohne finanziert werden, deren Aufgabe darin bestehen wird, Luftverschmutzungsquellen aufzuspüren und somit während der Heizsaison für eine bessere Luftqualität in der Stadt zu sorgen. Was die ebenso eingereichten Wohnsiedlungsprojekte angeht, erzielten diejenigen Entwürfe die meiste Zustimmung, bei denen es um den Ausbau oder die Sanierung von Parkplätzen, Straßen, Spielplätzen und Bürgersteigen ging.