20.04.2024

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20.11.20 / Heimatkreisgemeinschaften

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 47 vom 20. November 2020

Heimatkreisgemeinschaften

Königsberg-Land

Kreisvertreterin: Dr. Bärbel Beutner, Käthe-Kollwitz-Ring 24, 59423 Unna, Telefon (02303) 14017, E-Mail: dr.beutner@t-online.de. Geschäftsstelle: Ralf Woitschikowski, Bergkirchener Straße 21, 32429 Minden, Telefon (0571) 5091022

Gedenken an Carl Mückenberger 

Wieder mussten wir einen langjährigen Weggefährten zu Grabe tragen. Am 22. Oktober 2020 verstarb Carl Mückenberger aus Stangau im Alter von 89 Jahren. Seine enge Verbundenheit mit der Heimat zeigte sich beim Abschied besonders deutlich.

Carl Mückenberger wurde am 24. Juli 1931 in Preußisch-Thierau geboren, aber da die Familie bald nach Stangau bei Waldau zog, stand in der Liste der Mitglieder des Kreisausschusses „aus Stangau bei Waldau“. Konfirmiert wurde er in der Katharinenkirche in Arnau, für deren Restaurierung er sich später einsetzte. Er besuchte das Bessel-Gymnasium in Königsberg. Auch da sollte sich nachher ein Kreis schließen, als er in Minden/Westfalen, der Geburtsstadt des Astronomen Friedrich Wilhelm Bessel, sesshaft wurde und dessen Andenken pflegte.

Nach der Flucht im Januar 1945 kam die Familie Mückenberger nach Heinrichsdorf bei Bremen in Niedersachsen, wo der Vater - die Mutter war 1941 verstorben - wieder einen Hof mit Hühnerzucht aufbaute. Carl Mückenberger wurde Bauingenieur, „von der Pike auf“ mit Maurerlehre und Studium des Bauingenieurswesens. Nach breigefächerten Tätigkeiten bei verschiedenen Firmen wagte er schließlich den Schritt in die Selbstständigkeit.

Neben seinen beruflichen Herausforderungen und der Fürsorge für seine Familie arbeitete er ehrenamtlich für seine ostpreußische Heimat, in der BdV-Kreisgruppe Minden und besonders in der Heimatkreisgemeinschaft Landkreis Königsberg, die unter der Patenschaft des Kreises Minden-Lübbecke steht. Da Herr Mückenberger in Minden wohnte, griff man gern bei Aufgaben vor Ort auf ihn zurück. Über Jahrzehnte hin gehörte er dem Kreisausschuss an, war Schatzmeister und später Geschäftsführer und stellvertretender Vorsitzender.

Carl Mückenberger liebte seinen Beruf und trat erst mit 67 Jahren in den Ruhestand. Da wurde sein Engagement für die ostpreußische Heimat sein „Hauptberuf“. Die Kreisgemeinschaft erlebte bewegte Zeiten. Die Heimatstube musste ihre Räume in der Tonhallenstraße in Minden aufgeben, bekam aber dafür einen Standort im dortigen Preußenmuseum. Das war ein Glücksfall, bedeutete aber auch viel Arbeit. Die Einrichtung des „Samland-Museums“, wie es nun hieß, machte Carl Mückenberger zu seiner Herzensangelegenheit. Zusammen mit dem langjährigen KA-Mitglied Manfred Schirmacher schuf er ein Kleinod. Dafür und für seine vielen anderen Verdienste wurde er mit dem Goldenen Ehrenzeichen der Landsmannschaft Ostpreußen ausgezeichnet.

Aktiv setzte er sich auch für die Restaurierung der Kirche von Arnau ein. Er gehörte dem „Kuratorium Arnau“ an und fuhr mehrmals mit dem Vorsitzenden des Kuratoriums Dr. Walter Rix nach Königsberg, um vor Ort die Bauarbeiten in Augenschein zu nehmen. Seine Fachkenntnisse waren dabei besonders wertvoll.

Sehr schwer fiel Carl Mückenberger die Auflösung des Samland-Museums 2015, als der Heimatkreisgemeinschaft die Räume im Preußenmuseum gekündigt wurden. Aber es gelang, die wertvollen Exponate und Dokumente nach Lüneburg und nach Ellingen zu bringen. Ein weiterer Erfolg war auch die Errichtung und Einweihung des Patensteins vor  dem Preußenmuseum. So fand die Patenschaft des Kreises Minden-Lübbecke und der Heimatkreisgemeinschaft Landkreis Königsberg (Pr) ein würdiges Denkmal. 

Bei der Trauerfeier am 2. November 2020 standen die Worte „Wohnung“, „Zugehörigkeit“, „Heimat“ im Mittelpunkt. Der Verstorbene habe stets Ostpreußen als seine Heimat angesehen. Bei den Zurückbleibenden wird noch manchmal der Satz fallen, der oft gesagt worden ist, wenn man etwas suchte: „Das müsste eigentlich Herr Mückenberger wissen!“ Aber man kann ihn nicht mehr fragen...

Bärbel Beutner


Tilsit-Stadt

Stadtvertreter: Erwin Feige, Am Karbel 52, 09116 Chemnitz, Telefon (0371) 3363748. Geschäftsführer: Manfred Urbschat, E-Mail: info@tilsit-stadt.de

Verjüngung der Stadtvertretung 

Entsprechend Wahlordnung der Stadtgemeinschaft Tilsit e.V. (SGT) entsprechend §9, Abs. 1 der gültigen Satzung hat der Vorstand das Recht und die Pflicht, Kandidaten für die Stadtvertretung der SGT in der Preußischen Allgemeinen Zeitung (PAZ) vorzustellen. In Ausführung dieser Wahlordnung und unter Beachtung der Rechtshinweise des BdV für die Verbandsarbeit unter den Bedingungen des Versammlungsverbotes (siehe PAZ 36(2020)16 vom 17. April 2020) wird nachfolgend ein (weiterer) Kandidat für die Aufnahme in die Stadtvertretung der SGT vorgestellt, dessen Einverständnis für die Kandidatur und die Veröffentlichung der Vita vorliegt. Ggf. sind Einsprüche gegen diesen Kandidaten oder Gegenvorschläge seitens der Vereinsmitglieder dem Vorstand mittels Unterschrift von mindestens zehn (10) Mitgliedern zu benennen. Für  Gegenvorschläge muss die Einverständniserklärung des Kandidaten beigelegt sein.

Da die ordentliche Versammlung der Mitglieder und der Stadtvertretung auf unbestimmte Zeit zu verschieben war, erwartet der Vorstand eventuelle Einsprüche bzw. Gegenvorschläge bis zum 12.12.2020 (12. Dezember 2020). Das Datum liegt also mehr als 3 Wochen nach der Veröffentlichung in dieser Zeitung. Wenn kein qualifizierter Einspruch bis zu diesem Datum eingeht, wird Herr Valentin ab 13.12.2020 ordentliches Mitglied der Stadtvertretung der Stadtgemeinschaft Tilsit e.V. sein.

Selbstverständlich begrüßen die gewählten Stadtvertreter und der Vorstand jede Interessensbekundung für die aktive Mitarbeit in der SGT auch nach diesem Datum ausdrücklich.

Folgenden Kandidaten schlägt der Vorstand für die Wahl in die Stadtvertretung der SGT vor:

Hermann Valentin (Jahrgang 1955) in Wollaberg (Bayern), dort Besuch Grund- und Hauptschule, dann Berufsausbildung zum Kunstschmied und Landmaschinenmechaniker mit Abschluss; 1980-1986 Bundeswehrdienst in einem Pionierbataillon; danach Reisebusfahrer bei Rotel-Tours; 1990 Gründung eines eigenen Reisebüros mit Busunternehmen, das ab 1993 in Chemnitz (Sachsen) tätig ist.  

Zwischen 1993–2015 ca. 60 bis 70 Reisen nach Sowjetsk/Tilsit und ins nördliche Ostpreußen durchgeführt; zusätzliche Fahrten nach Schlesien, Ermland und Masuren. Eine Reihe humanitärer Hilfstransporte gingen einher. 

2014 Ehrenurkunde des Museums für Stadtgeschichte der Stadt Sowjetsk/Tilsit. 

Seit 2015 Neuorientierung wegen fehlender Nachfrage zum internationalen Reiseverkehr.

Prof. Günter H. Hertel i.A. des 1. Vorsitzenden der Stadtgemeinschaft Tilsit e.V. (SGT) und Sprecher der Stadtvertreterversammlung der SGT.