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27.11.20 / Corona / Ein Opfer der eigenen antideutschen Propaganda / Polen benötigt Hilfe, Deutschland bietet sie an – doch die PiS-geführte Regierung lehnt sie ab

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 48 vom 27. November 2020

Corona
Ein Opfer der eigenen antideutschen Propaganda
Polen benötigt Hilfe, Deutschland bietet sie an – doch die PiS-geführte Regierung lehnt sie ab
Bodo Bost

Die Republik Polen zählt mehr positive Corona-Tests als die Bundesrepublik Deutschland, die mehr als doppelt so viele Einwohner hat. Bei der Zahl der Toten hat Polen unlängst mit Deutschland gleichgezogen. Jeder zweite Corona-Test ist positiv. Damit liegt Polen auf dem Niveau des vom Krieg um Bergkarabach gebeutelten Armenien. Spitzenreiter in der Republik Polen ist Schlesien. Das Gesundheitssystem dort steht am Rande des Zusammenbruchs. 

Anders als andere Nachbarn Deutschlands wie Frankreich, die Tschechei oder Belgien lehnt Polen eine grenzüberschreitende Patientenbetreuung ab. Obwohl sich seitdem die Infektionslage in Polen noch einmal deutlich zugespitzt hat, erklärte der polnische Staatspräsident Andrzej Duda in seinem Antwortschreiben auf ein Hilfsangebot seines deutschen Amtskollegen Frank-Walter Steinmeier von Ende vergangenen Monats, dieses nicht annehmen zu wollen.

Besonders schlimm ist es in Breslau

Die Regierungspartei PiS (Recht und Gerechtigkeit) hatte jahrelang mit antideutscher Propaganda Politik betrieben und Wahlen gewonnen. Jetzt ist sie Gefangene ihrer eigenen antideutschen Rhetorik, deshalb die Ablehnung des Hilfsangebots. Dass diese Haltung Menschenleben gefährdet, macht die größte Oppositionspartei PO (Bürgerplattform) der Regierungspartei gerade zum Vorwurf. Der ehemalige Außenminister und PO-Politiker Dariusz Rosati drohte per Twitter Regierungsmitgliedern sogar bereits mit Klagen, wenn ihre Ablehnung deutscher Hilfe in der Corona-Krise Menschenleben kosten sollte. 

Für eventuelle Prozesse dokumentiert die Bürgerplattform täglich die exakte Aus- beziehungsweise Überlastung der Krankenhäuser und das Verhalten des Gesundheitsministers. Besonders intensiv schaut man auf die Grenzregionen zur Bundesrepublik, Schlesien und Pommern, weil von dort grenzüberschreitende Krankentransporte Richtung Westen unproblematisch wären, wenn sie denn genehmigt und gewünscht wären.

Während in Deutschland im Corona-Jahr die Sterblichkeit kaum gestiegen ist, verzeichnet Polen für den vergangenen Monat eine um 40 Prozent über dem Mittelwert der letzten vier Jahre liegende Sterberate. Besonders schlimm ist es in Breslau. Alle Beatmungsgeräte sind im Einsatz, neue Patienten können nur dann an Beatmungsgeräte angeschlossen werden, wenn ein anderer Patient gestorben oder gesund geworden ist. Freie Geräte gibt es nicht mehr. Auch fehlt es an an geschultem Personal. Die Ärzte und Pflegekräfte sind inzwischen am Ende ihrer Kräfte und viele selbst erkrankt.

Während der polnische Gesundheitsminister ein Hilfeersuchen an Deutschland ablehnt, hat der Bürgermeister von Breslau, Jacek Sutryk von der Bürgerplattform, in einem Interview mit einem Radiosender eben diese gefordert. Er warf der polnischen Regierung in diesem Zusammenhang Versagen vor. Städte und Regionen können in der Republik Polen nicht eigenständig unter Umgehung der Zentralregierung ausländische Hilfen anfordern.