Teilzeit rechnet sich oft nicht

München/Gütersloh – Nach Berechnungen des ifo-Instituts lohnt es sich für viele Arbeitnehmer mit sogenannten 450-Euro-Jobs nicht, stattdessen einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachzugehen. Bei der Studie im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung haben die Münchner Forscher untersucht, ein wie großer Teil des Bruttoeinkommens im Niedriglohnbereich durch Steuern und Sozialabgaben vom Staat einbehalten wird. Modellrechnungen des ifo-Institus haben ergeben, dass Arbeitnehmern bei einem Teilzeitjob mit doppelter Arbeitszeit bei gleichem Stundenlohn oft nicht einmal 100 Euro mehr bleiben als bei einem steuer- und abgabenfreien Minijob. Um die Anreize sozialversicherungspflichtiger Berufstätigkeit zu erhöhen, empfiehlt die Bertelsmann-Stiftung der Politik entsprechende Veränderungen der Hinzuverdienstregelungen für Alleinstehende, Alleinerziehende und Hartz-IV-Empfänger sowie eine Reform des Ehegattensplittings.N.H.

China-Motoren für Daimler 

Stuttgart – Daimler will ab 2024 Hunderttausende Motoren pro Jahr in China bauen lassen. Bei der Produktion will der Stuttgarter Konzern mit seinem Großaktionär, dem chinesischen Unternehmen Geely, zusammenarbeiten. Beide Unternehmen wollen gemeinsam „an einem hocheffizienten Benzinmotor der nächsten Generation“ arbeiten, der für Hybridanwendungen ausgelegt wird. Die Motoren sollen nicht nur in Fahrzeugen von Daimler zum Einsatz kommen, sondern auch bei der Geely-Tochter Volvo. Personalvertreter bei Daimler übten Kritik an den Plänen der Daimler-Führung. Michael Häberle, Betriebsratschef des Daimler-Werks in Stuttgart-Untertürkheim, zeigte sich „fassungslos“. Er sagte, nicht einmal Diskussionen über alternative Fertigungsstandorte seien möglich gewesen. Erst im September war bekannt geworden, dass Daimler die Motorenproduktion in seinem Werk in Berlin-Marienfelde auslaufen lässt.N.H.