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27.11.20 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 48 vom 27. November 2020

Leserforum

Keine Schnell-Zähmung

Zu: Die Spaltung bleibt (Nr. 46)

Donald Trump, der 45. (Noch-)Präsident der USA benimmt sich zurzeit wie ein angeschossenes Tier, das ganz wild um sich schlägt, beißt, kratzt und auch sehr schlimme Verletzungen zufügen kann. Wahlsieger Joe Biden kann im Augenblick nur eines tun: sehr beruhigend auf Trump einzuwirken, der noch bis zum 20. Januar 2021 im Amt bleibt.

Mit einer Schnell-Zähmung dürfte wohl kaum zu rechnen sein, eher im Gegenteil. Was uns ein Biden überhaupt zu bieten hat, das wird er uns vermutlich erst im Januar des nächsten Jahres so ganz richtig zeigen können; nach seiner Amtseinführung, falls eben alles nach Plan laufen sollte. 

Riggi Schwarz, Büchenbach






Wir schaffen es eher nicht

Zu: man ließ ihn gewähren (Nr. 45)

Der Untertitel „Wenig Aufregung um einen Mord – ein radikaler Moslem tötet …“ sagt ja schon alles über die Beschaffenheit der Politik und der geläufigen Presse. Es erscheint üblich, dass es regelmäßige Gewalttaten vonseiten radikaler Muslime gibt. Es wird akzeptiert als der Preis, der gezahlt wird für eine bunte Republik. 

Nach der Aussage „Wir schaffen das!“ sieht jeder, dass wir es nicht schaffen. Hinzu kommt, dass eher über rechte Radikale in Bundeswehr und Polizei gefaselt wird. Also wer soll uns dann noch schützen, wenn vor allem findige Anwälte jeden Gewalttäter an Jahren herunterrechnen? Da ist auf einmal ein 25-Jähriger 17 Jahre alt.

Karl M. Hemmersbach, Köln






Ein verrücktes Geschäft

Zu: Widerstand gegen Pipeline für US-Flüssiggas (Nr. 45)

Jean-Claude Juncker (ehemaliger EU-Kommissionspräsident) traf Donald Trump, um mit ihm einen Deal auszuhecken, der die Lieferung von Fracking-Gas in die EU vorsieht. Dieser Deal von Juncker wurde hinter verschlossenen Türen vorher in Brüssel vereinbart (mit wem, weiß keiner?), ohne dass die Öffentlichkeit davon unterrichtet oder die Presse verständigt wurde. Jetzt wird in Brunsbüttel der entsprechende Terminal für die Anlieferung des Gases gebaut. 

Drei Millionen Euro sind bereits geflossen. An wen in der EU wird sonst noch geliefert? Oder sind wir mal wieder die dummen Einzigen? Und das alles vor dem grünen Hintergrund, dass in ein paar Jahren Deutschland gänzlich auf fossile Energieträger verzichten soll. Total verrückt. Das ist auch einer der Gründe, warum die Briten die EU verlassen haben. Sie wollen nicht fremdbestimmt werden. Recht haben sie.

Alex Schnell, Steinau






Ganz Spanien den Muslimen? 

Zu: Symbole der Eroberung (Nr. 43)

Bei einem Aufenthalt in Cordoba besuchten wir auch die ehemalige Mezquita, die Kaiser Karl V. in eine Kathedrale umwandeln ließ. In einer Ecke des Gebäudes sind Bauteile der von den Muslimen geschleiften westgotischen (christlichen) Kirche ausgestellt, auf deren Grund die Moschee errichtet wurde. Außerdem gibt es im Boden einige verglaste Gitter, durch welche die Fundamente der zerstörten Kirche des Heiligen Vinzenz zu sehen sind. 

Der Kathedrale gegenüber auf der anderen Seite des Guadalquivir erhebt sich die Brückenfestung La Calahorra, die heute als „Haus der drei Kulturen“ fungiert. Dort erklärte uns ein Angestellter, den wir auf die Forderungen der Muslime angesprochen hatten, dass diese nicht nur die Rückgabe der Mezquita verlangten, sondern ihm ins Gesicht gesagt hätten, dass ganz Spanien ihnen gehöre. 

Die Zeiten des muslimischen Übermuts in AI Andalus sind zum Glück für Juden und Christen lange vorbei. Dazu schreibt der britische Historiker Raymond Carr 2007 in seiner „Historia de España“, dass es damals Massaker an den Ungläubigen gegeben habe, die alternativ auch zu Tausenden als Sklaven nach Marokko deportiert worden seien: „Die Idee, dass das mittelalterliche Spanien in irgendeinem Sinn das war, was wir heute als tolerante Gesellschaft erkennen könnten, ist ein Mythos der liberalen modernen Einbildung.“ 

Toleranz gab es nicht einmal unter den Muslimen selber. Der gelehrte Aristoteleskenner Ibn Ruschd, dessen Denkmal heute im ehemaligen Judenviertel von Cordoba steht, musste wegen Religionsfrevel nach Kairo fliehen. 

Immerhin haben die Spanier die Reconquista nicht vergessen. So wurde 2012 in Santa Elena am Südhang der Sierra Morena zur Erinnerung an die entscheidende Schlacht von Las Navas de Tolosa im Jahr 1212 gegen die Mauren ein Museum mit Aussicht auf das Schlachtfeld eröffnet. Die Museumsleiterin war mit meiner pro-spanischen Sicht der Ereignisse sehr einverstanden und gab mir Gelegenheit, was wir in Cordoba über die muslimische Arroganz erfahren hatten, an andere Spanier weiterzugeben. 

In Torquemada, nicht weit von Valladolid, verwickelte uns ein alter Priester in ein Gespräch über die Zeit, als Spanier und Deutsche einen gemeinsamen Herrscher hatten; in Badajoz schenkte uns die Direktorin des Museums beim Abschied zwei Ausstellungskataloge ihres Hauses zur iberischen Epoche. Offenbar hat in Spanien das Bürgertum noch ein positives Verhältnis zur eigenen Geschichte und Kultur.

Adolf Frerk, Geldern






Tierarzt als Geburtshelfer

Zu: Geburtsstunde der zivilen Luftrettung (Nr. 42)

Ihr Bericht über die Anfänge der zivilen Luftrettung wird vielen Lesern einen Einblick in die Entstehung und Entwicklung dieses humanitären Rettungsdienstes geben, dennoch möchte ich gern eine Lücke schließen. In dem letzten Satz erwähnen Sie so nebenbei, dass sich inzwischen auch die Bundeswehr mit dem SAR-Dienst tummelt. 

Dazu ein paar Worte über meine Tätigkeit in diesem Dienst: Seit 1960 war ich als SAR-Pilot im Rettungsdienst der Marine tätig. Wir flogen bei jedem Wetter und auch nachts, denn der zivile Rettungsdienst ist bis heute nur sehr bedingt einsatzfähig. Bei schlechten Sichtverhältnissen oder nachts springt nach wie vor der SAR-Dienst der Bundeswehr ein.

Hier ein kurzes Erlebnis aus meiner Zeit: Im sogenannten Schneewinter 1978/79 hatte ich zwei Ärzte an Bord, die ich nachts zu Patienten zu fliegen hatte. Die Ziele waren Bauernhöfe, die auf der Straße nicht zu erreichen waren. Als wir bei dem ersten Hof landeten, sagte der dort aussteigende Arzt: „Ihr könnt mich in einer halben Stunde wieder abholen. Ich habe nur einen Kaiserschnitt zu machen, dann bin ich fertig.“ Danach sprach ich den noch weiter mitfliegenden zweiten Arzt an, und meinte, ein Arzt könne doch eine Frau nach einem Kaiserschnitt nicht einfach sich selbst überlassen, und bekam von ihm die Antwort: „Er ist Tierarzt, muss zu einer Kuh.“ Dann war ich zufrieden.

Gerhard Hahl, Altenholz






Marschall aus Sand

Zu: Vergängliche Mythen aus Sand (Nr. 39)

Gerade von einer dreiwöchigen Reise nach Usedom zurückgekehrt, fand ich in der PAZ vom 25. September den Artikel über die Strandkunst von Ahlbeck, über den ich mich sehr gefreut habe, war ich doch zum wiederholten Mal Zeuge dieser jährlichen künstlerischen Aktion. Zwar befindet sich, wie beschrieben, die Ausstellung auf einem Platz direkt an der deutsch-polnischen Grenze, aber vereinzelt gibt es selbst Sandfiguren abseits davon, etwa in Heringsdorf. Erfreulich ist zudem, dass man sich auch auf der polnischen Seite an der Aktion beteiligt, wie etwa eine Sandskulptur des Marschalls Pilsudski im Kurpark von Swinemünde zeigt.

Wolfgang Reith, Neuss